Title: | NL Bergdolt, Wilhelm |
Name of the creator / provenance: | Der Nachlass gelangte im September 2007 aus dem Besitz des Sohnes, Dr. Gottfried Bergdolt, Titiseestr. 5, Mannheim, in das Stadtarchiv. Er beinhaltet überwiegend Schriftgut. Vereinzelt sind auch Fotos enthalten. |
Geschichte der Institution mit Archivbeständen: | geb.: 29.09.1898, Mannheim gest.: 10.06.1980, Mannheim
Heirat mit Helene geb. Lauer 3 Kinder: Barbara, Sibylle, Gottfried 1916 Abitur am Lessing-Gymnasium 1916-1919 Kriegsdienst 1919-1922 Studium der Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte in Heidelberg, Berlin und München 1922 Doktorarbeit über "Badische Allmenden" 1922-1924 Gerichtsreferendar 1924 Niederlassung als Rechtsanwalt in Mannheim 1927 Arbeit über "Mannheimer Verleger" erschienen im Band "Mannheim" des Landesvereins Badische Heimat, in dessen Vorstand er lange Jahre war 1932-1971 Mitglied und teilweise Vorsitzender des evangelischen Gesamtkirchengemeinderats Im Ältestenkreis der Ostpfarrei der Christuskirche 1934-1968 Vorsitzender des Mannheimer Kunstvereins u. a. Bauprojekt des Ausstellungspavillons für den Kunstverein durch persönliches Engagement ermöglicht 1939 -1940 Einsatz bei der Artillerie 1944-1945 Dienstverpflichtung als Rechtsberater bei Motorenwerke Mannheim AG 1953-1965, 1970-1971 Mitglied des Gemeinderats (CDU) Mitglied des Verwaltungs- und Finanzausschusses, Kulturausschuss, Theaterausschuss 1956-1966 Mitglied der Landessynode Baden Hobbies: Kunstsammler, Kunstförderer, Privatsammlung alter Meister, Literaturkenner (bibliophiler Sammler), große Privatbibliothek, Reisen, familiengeschichtliche und heimatgeschichtliche Forschungen 1972 Ernennung zum Ehrenpräsidenten des Kunstvereins 1979 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
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Classification: | Der Nachlass dokumentiert anhand der umfangreichen Künstlerkorrespondenzen und Zeitungsausschnitte insbesondere die künstlerische Neigung des Rechtsanwalts Wilhelm Bergdolt. Schon als junger Student begann er unter Anleitung seines Zeichenlehrers J. A. Behringer (zu ihm sind immer wieder schriftliche Kontakte belegt) Radierungen von Hans Thoma und anderen zu sammeln und kam durch diese Vorliebe schon früh in Verbindung mit Künstlern. Durch die spätere Tätigkeit im Kunstverein konnten diese Freundschaften vertieft und erweitert werden. In den Korrespondenzen tauchen beispielsweise die Namen von Alfred Kubin, Fritz Kredel, Karl Rössing, Otto Dix, Gerhard Marcks, Carolus Vocke oder Joseph Hegenbarth auf. Bergdolts Sammelleidenschaft schließt aber auch eine umfangreiche Privatbibliothek ein, deren Bestand im Nachlass belegt ist. Aus seinen zahlreichen Reisen (z. B. 1933 USA, Kanada; 1934 Russland; 1937 Paris; 1938 Italien), die Bergdolt in der regelmäßigen Niederschrift in seinen Tagebüchern nachvollziehbar macht, scheint er auch neue Anregungen für seine Kunstinteressen geschöpft zu haben. Bereits von frühester Jugend bis ins Alter läßt sich die Neigung zum Niederschreiben von Erlebtem erkennen. So sind beispielsweise die Beschreibungen seines Aufenthalts als Schüler in der Schweiz zu Zwecken der französischen Sprachlehre, seine Eindrücke während des 1. Weltkriegs in der Heimat oder auch im 2. Weltkrieg an der Front festgehalten. Seine Reisetagebücher, Tagebuchaufzeichnungen und Notizkalender reichen bis in die 70er Jahre. Im beruflichen Bereich ist umfangreiches Material über die Wiederzulassung Bergdolts als Rechtsanwalt nach dem 2. Weltkrieg vorhanden. Zeugenaussagen belegen die intensiven Bemühungen, den Beruf als Rechtsanwalt angesichts 10jähriger NSDAP-Parteimitgliedschaft wieder ausüben zu dürfen.
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Appraisal and destruction: | Insgesamt spiegelt der Nachlass ein facettenreiches Bild eines angesehenen Mannheimer Bürgers wider, der als Kunstförderer und Mäzen wesentlich zum Ansehen der Stadt als kultureller Mittelpunkt im Rhein-Neckar-Raum beigetragen hat. |
Usage notes: | Der Nachlass gelangte als Depositum in das Stadtarchiv. Mit Ableben des Eigentümers gehen die Unterlagen an das Stadtarchiv über. Davon unberührt sind die einschlägigen rechtlichen und gesetzlichen Bestimmungen zu beachten d. h. das Landesarchivgesetz von Baden-Württemberg vom 27. Juli 1987 und die Archivordnung vom 10. Juli 1992.
Mannheim, im Mai 2009
gez. Elke Schneider |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Art der Institution mit Archivbeständen: | Kommunale Archive |
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268469 |
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