NL Vocke, Carolus, 1897-1988 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Vocke, Carolus
Name of the creator / provenance:Der Nachlass Carolus Vocke wurde am 10. Dezember 1979 durch den Testamentsvollstrecker des Verstorbenen, Justizrat Helmut Gräßlin, Notar beim Notariat Mannheim, dem Stadtarchiv Mannheim zur dauernden Aufbewahrung und mit der Genehmigung zur freien Benutzung übergeben.
Der Nachlass war vor der Übergabe an das Stadtarchiv grob nach den Betreffen "Schriftsachen" und "Skizzen" geordnet.
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Geboren am 23.06.1899 in Heilbronn, zog Carolus Vocke im Jahre 1905 mit seinen Eltern nach Karlsruhe, besuchte dort Vorschule und Reformgymnasium und war ab 1915 in der Zeichenklasse der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe Schüler von Professor W. Georgi.
Von 1916 bis 1918 als Kriegsfreiwilliger im 1. Weltkrieg, studierte er nach Kriegsende an der Landeskunstschule Karlsruhe in der Bildhauerklasse und Keramikabteilung bei Professor G. Schreyögg, ab 1923 als Meisterschüler in der Malklasse von Professor Adolf Bühler, von dem er auch zu Arbeiten bei der Innengestaltung des Karlsruher Rathauses hinzugezogen wurde. 1924 war er einer der sechs Meisterschüler, die Hans Thoma zu Grabe trugen.
Am 24.12.1925 heiratete er die am 20.12.1894 in Chicago geborene Lillian Adler. Am 1.11.1929 wurde sein Sohn Jürgern Vocke geboren.
1926 und 1927 führten ihn mehrere Studienfahrten nach Italien, Frankreich, Holland und in die Schweiz.
Die ersten Aufträge zur Ausführung von Malereien und Portraits erhielt er 1923, als er zur Ausmalung des Karlsruher Rathauses herangezogen wurde. 1928 skizzierte er u. a. für die Bade-Zeitung in Baden-Baden, portraitierte Elisabeth Bergner, Bert Brecht, Paul Hindemith und Kurt Weill.
1935 malte er das Chorbild der Bruchsaler Lutherkirche; auf der großen Deutschen Kunstausstellung Baden-Baden im gleichen Jahr erhielt er für eine seiner Arbeiten (Frauenbildnis) den Badischen Staatspreis.
Nach seiner Teilnahme am 2. Weltkrieg von 1940-1945 kehrte er 1948 aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück und ließ sich in Tuttlingen nieder, wo er bis zu seinem Umzug nach Mannheim im Jahre 1956 lebte. In den Jahren bis 1950 schuf er Wandbilder und Glasfenster für verschiedene Bauten in Tuttlingen (Ehrenfriedhof), Ravensburg, Mühlhausen (Kirchen), Bruchsal (Lutherkirche), Meersburg (Droste-Café) und Lippertsreuthe (Pfarrkirche).
Zahlreiche Staatsaufträge sicherten ihm die Mitarbeit bei Restaurierungsarbeiten. Vor allem ist hier seine Neugestaltung der Deckengemälde in der Mannheimer Schloßkirche, dem Schloß (Rokokozimmer, Treppenhaus und Rittersaal) und im Schwetzinger Rokokotheater von 1955 bis 1961 zu nennen.
1961 wurde ihm für "hervorragende Dienste um das kulturelle Leben der Stadt Mannheim" die Schillerplakette verliehen.
1963 und 1964 gestaltete er nach eigenen Entwürfen die Wanddekorationen des großen Gartensaals und der Sommerresidenz von Papst Innozenz XI auf Schloß Lazago in der Lombardei.
1964 wurde ihm anläßlich einer Ausstellung im Mannheimer Kunstverein im Auftrag des Bundespräsidenten von Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Von 1968 bis 1973 arbeitete er an der Wiederherstellung des Trabantensaals und des Roten Saals im Mannheimer Schloß.
In den ganzen Jahren war Vocke ständiger Mitarbeiter beim "Simplicissimus" mit humoristischen Zeichnungen und satirischen Blättern.
Am 6.01.1979 starb Carolus Vocke im Alter von nahezu 80 Jahren in Mannheim.
Classification:Private und berufliche Korrespondenz; Skizzen, hier bes. ein Einzelblatt (koloriere Wachszeichnung) für den Entwurf eines Altargemäldes in Originalgröße.
Appraisal and destruction:Einen Einblick in die Arbeitsabläufe Vockes gibt das Einzelblatt (koloriere Wachszeichnung) für den Entwurf eines Altargemäldes in Originalgröße.
Usage notes:Bei der Übernahme des Nachlasses wurden keine Auflagen gestellt.
Comments:Quelle: Dienstakten des Stadtarchivs D 103

In 2006 wurde der im Anhang verzeichnete Nachlassrest von Frau Angelika Schneider, Mannheim aufgekauft. Besonders hinzuweisen ist dabei auf den privaten und beruflichen Schriftverkehr Vockes als Ergänzung zu den bereits vorhandenen Korrespondenzen.

Quellen: S1/869; S2/55
Literatur: Butz, Thomas: Coincidentia oppositorum. Zum Werk des Mannheimer Malers Carolus Vocke. In: Badische Heimat, 1979, S. 139-145.
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268510
 

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