NL Trumpfheller, Jakob, 1907-1970 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Trumpfheller, Jakob
Name of the creator / provenance:Einen ersten Teil des Nachlasses erhielt das Stadtarchiv 1969 von Jakob Trumpfheller selbst. Ein Teil der Akten übergab Herr Trumpfhelle ca. 1971 der SPD und sind seitdem nicht mehr auffindbar. Ende 1972 stellte er dem Stadtarchiv weiter Unterlagen zur Verfügung. Nach seinem Tod 1975 fiel der übrige schriftliche Nachlaß an seine vier Kinder. Durch seine Tochter Maria Kilian geb. Trupfheller kam am 6.Juni 1975 ein weiterer Teil des Materials in den Besitz des Stadtarchiv. Bemühungen um den Restnachlaß, der sich im Besitz des Sohnes Albert Trumpfheller befindet, zeigten nur begrenzten Erfolg; in dieser Zeit gelangten weitere Teile des Nachlasses in den Besitz des Stadtarchivs, die jedoch erst 1997 als Zugang verzeichnet wurden, nachdem sich die Aussicht auf Eingang zusätzlicher Nachlaßteile verschlagen hat. Im Jahre 1995 übergab Herr Josef Kaiser eine Originalrede Jakob Trumpfhellers von 1955 an das Stadtarchiv, auf die er anläßlich einer Arbeit über den DGB 1949-1963 gestoßen war; sie wurde dem Nachlaß als Nr. 49 eingegliedert.Die verschiedenen Zugänge 25/1972, 32/1972, 59/1975 und 53/1976 wurden in unterschiedlichen Zeiten von mehreren Mitarbeitern des Stadtarchivs bearbeitet und verzeichnet. Der lezte Zugang 36/1997 wurde während eines Praktikums im September 1997 von Herr Sebastian Burghof unter Betreuung von Herrn Michael Caroli und Dr. Ulrich Nieß verzeichnet und das gesamte Findmittel als EDV - Datei erfaßt.(Quelle: Akten des Stadtarchivs D 103 und 16.30.20)
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Name: Trumpfheller
Vorname: Jakob
Geburtsdatum: 9. Januar 1887
Sterbedatum: 13. April 1975
Geburtsort: Erbach im Odenwald
Religion: evangelisch, später konfessionslos
Verheiratet: seit 1912 mit Josefine Trumpfheller, geb. Hilger
Kinder: drei Töchter (1912, 1913, 1916), ein Sohn (1917)

Vater: Johann Jakob Trumpfheller, Schreiner- und Glasermeister
Mutter: Elisabeth Trumpfheller, geb. Jakobi

1893-1901: Volksschulbesuch in Erbach
1901-1904: Bau- und Kunstschlosserlehre in Erbach und Baden-Baden
1904-1906: Gesellenbrief und Wanderschaft in Baden, der Schweiz und Norddeutschland, Bau und Kunstschlosser

Seit 1906 in Mannheim
1915-1917: Militärdienst
1917-1922: Werkzeugschlosser bei der Firma Benz
1929: Mitglied des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold

um 1906: Mitglied des deutschen Metallarbeiterverbandes
1922-1933: Hauptamtlicher Geschäftsführer des Verbandes der Gemeinde und
Staatsarbeiter
1923-1933: Ortskartellvorsitzender des ADGB

um 1907: Eintritt in die SPD
1921: Mitglied des Bezirksvorstandes der SAJ (Sozialistische Arbeiter Jugend)
1920-1933: Mitglied im SPD Landesvorstand Baden
1931-1933: Vorsitzender des SPD, Ortsausschusses Mannheim

1919-1926: Stadtverordneter im Bürgerausschuß und Gemeinderat der Stadt Mannheim
1927-1933: Mitglied des Stadtrates Mannheim
1928-1929: nachgerücktes Mitglied (für Adam Remmele) des Badischen Landtages

1926-1930: Aufsichtsratmitglied der Baugenossenschaft Bau- und Sparverein Mannheim
1930-1933: Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Bau- und Sparverein
Mannheim
1930-1933: Aufsichtsratmitglied der Aktiengesellschaft Großkraftwerk Mannheim

1933: Mehrere Male in Schutzhaft genommen
1934: Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat, 1935 eingestellt
1939: Verhaftung wegen "staatsfeindlicher Äußerung", 1939 wieder entlassen
1940: Verhaftung wegen "Empfangs ausländischer Briefe"
1944: Bis Kriegsende Einlieferung in das Konzentrationslager Dachau

1945-1946: Vorsitzender des DGB-Ortausschusses Mannheim
1952: Landesarbeitsrichter am Landesarbeitsgericht Mannheim
1945-1959: Kreisvorsitzender der SPD Mannheim

1945: Als ehrenamtlicher Beirat zusammen mit dem Kommunisten Paul Schreck und dem Christdemokraten August Kuhn von Oberbürgermeister Josef Braun bestimmt

1946-1959: erster Bürgermeister der Stadt mit folgenden Aufgabenbereichen:
Personalwesen, Wasser-, Gas-, Stromversorgung, Verkehrsbetriebe, soziale
Wohnungsbau, gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft,
Bautreuhandgesellschaft
1959: freiwilliges Ausscheiden aus dem Amt
1964: Ehrenbürgerauszeichnung
1967: Ehrenmitglied der Naturfreunde, Ostgruppe Mannheim
Ehrenmitglied der Sportgemeinschaft Mannheim-Sellweide

1947: Gesellschafter der Allgemeinen Zeitung für Nordbaden
1945-1959: stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Oberrheinischen
Einsenbaugesellschaft Aktiengesellschaft Mannheim
1946-1959: Aufsichtsratmitglied und Aufsichtsrat der Milchzentrale Mannheim -
Heidelberg - AG
ab 1955: Vorsitzender des Aufsichtsrat der Allgemeinen Zeitung
-Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer der Gemeinnützigen
Baugesellschaft Mannheim mbH
Classification:Der Nachlaß betrifft fast ausschließlich Trumpfhellers politische und amtliche Tätigkeit in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg; private Unterlagen zur Biographie oder zum Freundes- und Bekanntenkreis fehlen mit Ausnahme der Geburtstagsglückwünsche.
Appraisal and destruction:Der Wert dieses Nachlasses liegt vor allem in den Referaten und handschriftlichen Konzepten (Nr.43), die Trumpfhellers Denkweise und Stellung zu Problemen der Nachkriegszeit erkennen lassen. Zudem sind Teile seiner Korrespondenz innerhalb der SPD erhalten, die seine Rolle bei der Wiedergründung der SPD nach 1945 belegen. Allerdings bleiben tiefe Einblicke gerade in interne Diskussionen verwehrt. Teile der Korrespondenz weisen auf die kommunalen Tätigkeiten Trumpfhellers hin. Seine Tätigkeit in den Gewerkschaften ist dagegen nur sehr schwach dokumentiert.
Comments:Quellen:
- Politik für Mannheim, 100 Jahre SPD Gemeindefraktion; Mannheim; 1978; Seite: 79
-Jakob Trumpfheller 75 Jahre, Vom Schlosserlehrling zum ersten Bürgermeister der
Stadt Mannheim; Mannheim 1962
-Der Mannheimer Gemeinderat 1945 - 1984; Biographisches Handbuch; Mannheim,
1984, Seite 122-123
-SCHADT, Jörg (Hrsg); Der Anfang nach dem Ende, Mannheim 1945-49; Mannheim;
2/1986; Seite: 42, 152-156
SCHADT; Jörg (Hrsg.); Im Dienst an der Republik, Die Tätigkeitsberichte des Landesvorstands der Sozialdemokratischen Partein Badens 1914-1932; Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz; 1977; Seite: 212


Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268513
 

Social Media

Share
 
Home|de en
Online queries with scopeQuery™