NL Spuler, Otto, 1940-1974 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Spuler, Otto
Name of the creator / provenance:Von den beiden Töchtern Otto Spulers, Dr. Ursula Spuler-Stegemann und Dr. Annetrude Matz, konnte das Stadtarchiv die Übernahme des noch vorhandenen Nachlasses erwirken. Das gemäß der Erklärungen der Töchter vom 1.7.1989 in das Eigentum des Stadtarchivs übergebene Material umfaßte mehrere Kartons, Plastiktüten etc., die lange Jahre auf dem Dachboden der Dr. Spulerschen Wohnung, zuletztam Kalmitplatz 13 gelagert worden waren.
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Dr. Otto Spuler wurde am 1. Oktober 1903 als Sohn eines Universitätsprofessors der Medizin in Erlangen geboren. Nach einem juristischen Studium in Erlangen und Berlin promovierte er 1926 zum Dr. phil., legte 1928 die erste und nach dreijährigem Referendariat 1931 die zweite Juristische Staatsprüfung ab. Von 1932-38 wirkte er als selbständiger Rechtsanwalt in Landshut, um dann im Mai 1938 mit dem Titel Oberrechtsrat als Mitarbeiter des städtischen Syndikus in die Dienste der Stadt Mannheim zu treten. 1943 wurde er zusätzlich mit der Leitung der Feststellungsbehörde für Kriegsschäden betraut. Vertretungsweise führte er auch das Kultur- und Wirtschaftsreferat.

1949 berief man ihn zum stellvertretenden Leiter des Finanzreferats; 1951, mit dem Titel eines Stadtdirektors, löste er Dr. Häfner als Leiter ab. Diesen Posten hatte er bis zum Jahr 1961 inne. Im Rahmen einer Umstruktierung der Verwaltung, die u.a. den vergrößerten Aufgaben des Finanzreferats Rechnung trug, wurde Dr.Spuler am 19.12.1961 zum Finanzbürgermeister gewählt. Am 1. Juli 1968 schied er in dieser Position aus dem Dienst aus. Seit 1950 war er Mitglied und von 1964-68 Vorsitzender des Finanzausschusses des Städteverbands Baden-Württemberg, von 1955-68 gehörte er dem Finanzausschuß des Deutschen Städtetages an.

Im Ruhestand gehörte er noch vom 20. Oktober 1968 bis zum 20.April 1975 für die Mannheimer Liste dem Gemeinderat an. Dr. Otto Spuler starb am 25. März 1989.
Classification:Bei den Fotografien handelt es sich um Aufnahmen nach Bombenangriffen auf Mannheim zwischen 1940 und 1944, die wahrscheinlich im Auftrag der Feststellungsbehörde, deren Leiter Dr. Spuler zum fraglichen Zeitpunkt war, angefertigt wurden. Ergänzend zu diesen Fotografien lassen sich auch ausführliche Dokumentationen über die Bombenangriffe finden.
Appraisal and destruction:Nach Aussagen der Töchter hatte Dr. Spuler selbst schon Jahre zuvor und insbesondere anläßlich des Umzuges in eine kleinere Wohnung noch in letzter Zeit umfangreiches Material vernichtet. Vor allem die Fotos (über 2000) hatten unter den ungünstigen Lagerungsbedingungen gelitten, waren teils erheblich verzogen, ja mitunter ineinander verklebt.
Durch die Fotografin des Stadtarchivs (Emig) wurde 1989/1990 zunächst eine chronologische Ordnung des Fotomaterials hergestellt. Die verzogenen Fotos glättete der Buchbinder (Grimm) mittels Gewichten. Im Frühjahr 1990 erfolgte die systematische Aufbereitung der Fotos durch Herrn Praktikanten Nick.

I. Die Einzelfotografien sind zunächst zeitlich geordnet. Innerhalb einer Serie gleichen Datums erfolgte die Einordnung alphabetisch nach a) Quadraten, b) Straßen, c) Sachbegriffen. Bei Mehrfachnennungen von Quadraten ist zunächst der im Alphabet genannte Buchstabe maßgeblich (z.B. R vor S), bei Mehrfachnennung desselben Buchstabens mit unterschiedlicher Nummer wurde nach der niedrigsten einsortiert (z.B. Q 2, Q 3 unter Q 2). In der Kartei gilt bei Straßennamen der Stand von 1990, die in den Jahren 1940-44 gebräuchlichen Namen wurden bei Änderung in Klammern zugesetzt. Die Sachbegriffe beziehen sich auf den Stand von 1940-44, Firmen sind häufig unter ihrer Adresse einsortiert. Das Adjektiv "städtisch" wurde in den Begriff nur einbezogen, wenn dies zur Unterscheidung notwendig erschien (z.B. Städtisches Krankenhaus, aber nicht städtischer Schlachthof, sondern nur Schlachthof).

II Die Alben (so genannt in diesem Falle sind die auf stärkeren Karton - Din A4 - aufgezogenen Fotos, teils badisch geheftet) sind ebenfalls zeitlich geordnet, jedoch nicht innerhalb eines Datums. Sie haben meist Fotografien auf der Vorder- und wie Rückseite des Kartons. Eine Nummer wurde nur pro Kartonseite vergeben, so daß sich die Angabe "Mannheimerstraße Album 356" in der Kartei sowohl auf die Vorder- wie auf die Rückseite beziehen kann. Die Albenbögen 363-69 wurden entfernt, da die Fotos stark beschädigt bzw. zerstört waren. Noch brauchbare Bilder sind bei den Einzelfotografien einsortiert. Die Alben 385-392 sind inhaltlich mit den herausgenommenen Alben exakt identisch, so daß hier nicht von einem Verlust gesprochen werden kann.

Wegen notwendig gewordenen Nachsortierungen beginnt die Numerierung der Einzelfotografien mit 1/1...., 2/1....., 3/1...., 4/1...., 5/1....... um dann ab Nr. 6 in der natürlichen Zahlenfolge weiterzulaufen.

Das Fotomaterial ist damit vollständig erschlossen. Kartei und Bildgut sind unmittelbar bei der Bildsammlung des Stadtarchivs aufgestellt.

Die im Nachlaß enthaltenen und im Findmittel aufgelisteten Bücher und Druckschriften wurden herausgenommen und überwiegend der Bibliothek zugeordnet. Daneben findet sich noch ein Ölgemälde im Nachlaß, das zunächst vorbehaltlich einer zweifelsfreien Herkunftsklärung beim Nachlaß verbleibt. Die nachfolgenden Handakten ergänzen die Fotodokumentation wesentlich. Anläßlich einer Dienstreise Dr. Spulers - als Leiter der Feststellungsbehörde - hatte derselbe offenbar bei Luftangriffen auf Köln unmittelbaren Einblick in die Verfahrensweise der Kölner Stadtverwaltung nach Bombenangriffen gewonnen. Dem von ihm daraufhin verfaßten Erfahrungsbericht vom Juli 1942 dürfte von daher besondere Bedeutung für die weitere Handhabung der Abwicklung hiesiger Fliegerschäden zukommen.

Dr. Otto Spuler ist Zeitgenossen wie der Nachwelt vor allem als Kämmerer in Erinnerung geblieben. Der hier geschlossene Nachlaß besitzt hingegen fast ausschließlich Bedeutung für die Dokumentation der in Mannheim eingetretenen Fliegerschäden d.h. für Dr. Spulers Zeit als Leiter der Feststellungsbehörde. Die vielfach exakte Datierung der Fotos, teilweise auch mit Angabe des Flugangriffes stellt wesentliches Kernstück einer eindrucksvollen Dokumentation der Geschichte Mannheims im Zweiten Weltkrieg dar.



Comments:Betr.Nr. 21
Das Gemälde wurde vor Jahren von einer Tochter Spulers (Dr. Matz) von der Witwe Parssages bei deren Einweisung ins Altenheim käuflich erworben.
Abgabe an Kunsthalle Mannheim, Februar 19

Die Fotos wurden durchnummeriert und auf Karton in Schutzhüllen geklebt. Sie sind archiviert und verzeichnet.

Quellen-/Literaturverweise
-Stadtarchiv Mannheim, ZGS S1/805
- " " , Nachlass Walli, Zugang 15/1978
- " " , Polizeipräsidium, Zugang - /1962 Nr. 549-533
- " " , Bildsammlung, Album 111
- " " , Oberbürgermeister und Beigeordnete (Bürgermeister)Nr. 117-118 (aus Zugang 5/1968), 167 (aus Zugang 29/1970), 194-199 (aus Zugang 40/1972), 241-262 (aus Zugang 13/1977)
Der Mannheimer Gemeinderat 1945-1984. Biographisches Handbuch, hrsg.. v. Stadtarchiv Mannheim, Mannheim 1984. (Sonderveröffentlichungen des Stadtarchivs Mannheim 8), S. 116, 117

Mannheim, im August 1990
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

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Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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