NL Mohr-Hanemann, Familie, 1700-2019 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Mohr-Hanemann, Familie
Name of the creator / provenance:Zug. 30/2000
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Biographie Hermann Mohr

geb.: 17.02.1846, Mannheim
gest.: 15.04.1902, Mannheim

Vater: Joseph Mohr (1813-1865); Betreiber einer Holz- und Bretterhandlung zunächst als Fa. Staelin & Cie, Mannheim und Calw, später als Fa. Mohr & Co, Mannheim
Mutter: Auguste Schnellbach (1813-1853)

Besuch der Höheren Bürgerschule in Mannheim
Studium der Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum in Karlsruhe
Techniker in einer Maschinenfabrik in Chemnitz
1867 Ingenieur auf der Pariser Weltausstellung
1868-1869 Aufenthalt in den Vereinigten Staaten
1872 Heirat mit Josephine Horstmann
4 Kinder: Hermann (1879-1950); Felix (1874-1951); Otto (1877-1961); Dora (1884-1963)
seit 1878 Mitglied der Handelskammer
Vorsitzender des Mannheimer Fabrikantenvereins
Leiter der Badischen Sektion der Eisen- und Stahlberufsgenossenschaft
1886 Berufung durch den Reichskanzler zur Mitarbeit an der Revision des Patentgesetzes
1892 Verleihung des Titels eines Kommerzienrats
Unter Hermann Mohr gemeinsam mit seinem Neffen Gustav Federhaff gelangte das Unternehmen Mohr & Federhaff zu Weltruhm

Quellen: S1/3416

Nachtrag Dr. Alfred Hanemann, Juli 2019 Breit

geb.: 06.08.1872, Raststatt, evangelisch
gest.: 02.02.1957, Hinterzarten

Vater: Wilhelm Hanemann, Buchhändler
Mutter: Melanie, geb. Schweitzer

verheiratet seit 01.10.1906 mit Dorothea, geb. Mohr, evangelisch
2 Kinder: Erika (*1909) und Wilhelm (*1910)

Schule
1878 - 1882 Volksschule Raststatt
1882 - 1888 Gymnasium Raststatt
1888 - 1891 Gymnasium Mannheim, 1891 Abitur

Studium, Militär- und Arbeitsleben

danach Einjährig-Freiwilliger bei der 4. fahrenden Batterie Thüringisches Feldartillerie Regiment Nr. 19
1891 Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und München
06.08. 1895 Promotion zum Dr. jur. (cum laude), zugleich 1. juristisches Staatsexamen (befriedigend)
1895 Rechtspraktikant, 1898 II. juristisches Staatsexamen (gut)
Juli 1898 Referendar, 1898/99 Amtsanwalt in Offenburg und Mannheim
1899 Leutnant der Landwehr
1. Januar 1900 Amtsrichter in Meßkirchen
1900-1903 Richter und Bezirkshauptmann in Deutsch-Südwestafrika
1903 Amtsrichter in Mannheim
1905 Oberleutnant der Landwehr
1912 Landgerichtsrat in Mannheim
19. November 1912 Hauptmann der Landwehr
01.08.1914 - 15.12.1918 Kriegsteilnehmer als Hauptmann der Landwehr (Eisernes Kreuz I und II und 10 weitere militärische Auszeichnungen)
Entlassung als Major der Landwehr
1920 Oberlandesgerichtsrat in Karlsruhe
1920/21 Hilfarbeiter bei der Reichsanwaltschaft in Leipzig
1921 Landgerichtsdirektor in Mannheim
1933 Präsident des Landgerichts Mannheim
Vorsitzender des Sondergerichts
Vorsitzender der Dienststrafkammer für nichtrichterliche Beamte
1934-1944 Stellvertretender Vorsitzender des Schiedsgerichts für landwirtschaftliche Marktregelung beim Reichsnährstand und Vorsitzender des Jägerehrengerichts Baden-Nord
01.10.1937 Ruhestand
1939 - 1941 (aushilfsweise) Angestellter im höheren Dienst beim Polizeipräsidium Mannheim

Politische Karriere und Mitgliedschaften

1919/20 "Unterführer" in der Einwohnerwehr Mannheim
1922-24 Mitglied des Landtags Baden für die DNVP
1924-1933 Minister des Reichstags (DNVP)
Mitglied des "Stahlhelm", Bund der Frontsoldaten, des Badischen Richterbundes und des Kanoniervereins Mannheim
01.10.1933 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.090.248)
1934-1945 Mitglied der NSV, des NSRB, des NS-Reichskriegerbundes, des Reichskolonialbundes, der Deutschen Jägerschaft
02.11.1946 Entscheidung der Spruchkammer Mannheim als "Mitläufer", 03.05.1948 zweite Entscheidung der Spruchkammer Mannheim mit Bestätigung des ersten Spruchs


Quellen: Kißener, Michael: Richter der "alten Schule". Alfred Hanemann, Edmund, Mickel, Landgerichtspräsidenten und Vorsitzende des Sondergerichts Mannheim, in: Kißener/Scholtyseck (Hsg.): Die Führer der Provinz. NS-Biographien aus Baden und Württemberg, Konstanz ²1999, S. 201-224. und ZGS-Mappe S 1/2281.

Dr. Erika Hannemann

geboren: 28. September 1909 in Mannheim
lebte in Neustadt im Schwarzwald und war Studienassesorin, später Gymnasialprofessorin
Studium in Heidelberg, Rostock und Freiburg
ab 1935 Mitglied in der N.S. Frauenschaft
1934-1935 Mitglied des Natioanlsozialistischen Deutschen Studentenbunds der N.S.D.A.P.
Wird 1946 aus dem Schuldienst in Folge der "politischen Reinigung" entlassen und 1948 als "Minderbelastete" von der Spruchkammer eingestuft
Classification:Der Nachlass beinhaltet Schriftgut, Fotos und einige Gegenstände aus dem Besitz der Familie Mohr.
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt in den Unterlagen der Familie Hermann und Josefine Mohr geb. Horstmann mit deren Kindern Hermann, Felix, Otto und Dora. Außerdem sind umfangreiche genealogischen Unterlagen der verschiedenen Familienzweige vorhanden. Erhalten ist auch der 1837 geschlossene Ehevertrag zwischen Joseph Mohr und dessen Ehefrau Auguste.
Besonders hinzuweisen ist noch auf die Position Nr. 19 mit familiengeschichtlichen Aufzeichnungen von Sigmund Mohr aus den Jahren 1849-1887, die auch stark auf die im Jungbusch begründeten Wurzeln der Familie eingehen
Usage notes:Bei der Übernahme der Unterlagen wurden keine Benutzungsauflagen gestellt.
Comments:Der Nachlass Hermann Mohr wurde von Frau Dorothee Göbel geb. Hanemann (Urenkelin von Hermann Mohr) aus dem Nachlass ihrer Mutter Erika Hanemann dem Stadtarchiv Mannheim übergeben.

Im März 2019 schickte Frau Göbel ein Paket mit weiteren Unterlagen aus dem Nachlass, besonders Unterlagen von ihrer Tante Erika Hanemann. Entgegen der obrigen Beschreibung ist Erika Hanemann nicht ihre Mutter. Erikas Bruder, Wilhelm Hanemann, ist Frau Göbels Vater.
Die neuen Unterlagen beginnen bei der Signatur 30/2000_00030, teilweise wurden sie in bestehende Mappen einsortiert. Der Nachlass wurde von NL Mohr, Hermann in NL Mohr-Hanemann, Familie unbenannt. Es befinden sich zudem Unterlagen und Fotoalben ihres Großvaters, Alfred Hanemann, im Nachlass.
Die Zeitungsartikel wurden in die ZGS übernommen.
Besonders ist auf die Publikation "Wirtschaftliche und politische Verhältnisse in Deutsch-Südwest-Afrika" von Alfred Hanemann hinzuweisen.

Auf Bildern und Karten wurden teilweise die Hakenkreuze übermalt. Dies geschah vermutlich durch Erika oder Dora Hanemann nach dem Krieg.
Die Briefe waren in bestimmten Fällen zu Konvoluten, nicht nach Empfänger, sondern nach groben Themen sortiert. Diese Sortierung wurde aufgehoben und nach Provinienzprinzip geordnet.
Der Nachlass wurde mit dem Brief der Nachlassgeberin angereichert.

Mannheim, 06.06.2019 gez. Jasmin Breit

Nachtrag April 2022:

Frau Göbel schenkte dem MARCHIVUM zwei Gemälde aus dem Jahr 1915. Auf einem ist Erika Hanemann als Kind zu sehen, auf dem anderen Wilhelm Hanemann als Kind. Das Porträt Erika Hanemann ist signiert von der Künstlerin Helene v.d. Leyen. Die Bilder hingen im Haus von Alfred und Dora Hanemann in N 7, 13 in Mannheim.

Mannheim, 20. April 2022 gez. Jasmin Breit
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

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Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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