Title: | NL Mohr-Hanemann, Familie |
Name of the creator / provenance: | Zug. 30/2000 |
Geschichte der Institution mit Archivbeständen: | Biographie Hermann Mohr
geb.: 17.02.1846, Mannheim gest.: 15.04.1902, Mannheim
Vater: Joseph Mohr (1813-1865); Betreiber einer Holz- und Bretterhandlung zunächst als Fa. Staelin & Cie, Mannheim und Calw, später als Fa. Mohr & Co, Mannheim Mutter: Auguste Schnellbach (1813-1853)
Besuch der Höheren Bürgerschule in Mannheim Studium der Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum in Karlsruhe Techniker in einer Maschinenfabrik in Chemnitz 1867 Ingenieur auf der Pariser Weltausstellung 1868-1869 Aufenthalt in den Vereinigten Staaten 1872 Heirat mit Josephine Horstmann 4 Kinder: Hermann (1879-1950); Felix (1874-1951); Otto (1877-1961); Dora (1884-1963) seit 1878 Mitglied der Handelskammer Vorsitzender des Mannheimer Fabrikantenvereins Leiter der Badischen Sektion der Eisen- und Stahlberufsgenossenschaft 1886 Berufung durch den Reichskanzler zur Mitarbeit an der Revision des Patentgesetzes 1892 Verleihung des Titels eines Kommerzienrats Unter Hermann Mohr gemeinsam mit seinem Neffen Gustav Federhaff gelangte das Unternehmen Mohr & Federhaff zu Weltruhm
Quellen: S1/3416
Nachtrag Dr. Alfred Hanemann, Juli 2019 Breit
geb.: 06.08.1872, Raststatt, evangelisch gest.: 02.02.1957, Hinterzarten
Vater: Wilhelm Hanemann, Buchhändler Mutter: Melanie, geb. Schweitzer
verheiratet seit 01.10.1906 mit Dorothea, geb. Mohr, evangelisch 2 Kinder: Erika (*1909) und Wilhelm (*1910)
Schule 1878 - 1882 Volksschule Raststatt 1882 - 1888 Gymnasium Raststatt 1888 - 1891 Gymnasium Mannheim, 1891 Abitur
Studium, Militär- und Arbeitsleben
danach Einjährig-Freiwilliger bei der 4. fahrenden Batterie Thüringisches Feldartillerie Regiment Nr. 19 1891 Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg und München 06.08. 1895 Promotion zum Dr. jur. (cum laude), zugleich 1. juristisches Staatsexamen (befriedigend) 1895 Rechtspraktikant, 1898 II. juristisches Staatsexamen (gut) Juli 1898 Referendar, 1898/99 Amtsanwalt in Offenburg und Mannheim 1899 Leutnant der Landwehr 1. Januar 1900 Amtsrichter in Meßkirchen 1900-1903 Richter und Bezirkshauptmann in Deutsch-Südwestafrika 1903 Amtsrichter in Mannheim 1905 Oberleutnant der Landwehr 1912 Landgerichtsrat in Mannheim 19. November 1912 Hauptmann der Landwehr 01.08.1914 - 15.12.1918 Kriegsteilnehmer als Hauptmann der Landwehr (Eisernes Kreuz I und II und 10 weitere militärische Auszeichnungen) Entlassung als Major der Landwehr 1920 Oberlandesgerichtsrat in Karlsruhe 1920/21 Hilfarbeiter bei der Reichsanwaltschaft in Leipzig 1921 Landgerichtsdirektor in Mannheim 1933 Präsident des Landgerichts Mannheim Vorsitzender des Sondergerichts Vorsitzender der Dienststrafkammer für nichtrichterliche Beamte 1934-1944 Stellvertretender Vorsitzender des Schiedsgerichts für landwirtschaftliche Marktregelung beim Reichsnährstand und Vorsitzender des Jägerehrengerichts Baden-Nord 01.10.1937 Ruhestand 1939 - 1941 (aushilfsweise) Angestellter im höheren Dienst beim Polizeipräsidium Mannheim
Politische Karriere und Mitgliedschaften
1919/20 "Unterführer" in der Einwohnerwehr Mannheim 1922-24 Mitglied des Landtags Baden für die DNVP 1924-1933 Minister des Reichstags (DNVP) Mitglied des "Stahlhelm", Bund der Frontsoldaten, des Badischen Richterbundes und des Kanoniervereins Mannheim 01.10.1933 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.090.248) 1934-1945 Mitglied der NSV, des NSRB, des NS-Reichskriegerbundes, des Reichskolonialbundes, der Deutschen Jägerschaft 02.11.1946 Entscheidung der Spruchkammer Mannheim als "Mitläufer", 03.05.1948 zweite Entscheidung der Spruchkammer Mannheim mit Bestätigung des ersten Spruchs
Quellen: Kißener, Michael: Richter der "alten Schule". Alfred Hanemann, Edmund, Mickel, Landgerichtspräsidenten und Vorsitzende des Sondergerichts Mannheim, in: Kißener/Scholtyseck (Hsg.): Die Führer der Provinz. NS-Biographien aus Baden und Württemberg, Konstanz ²1999, S. 201-224. und ZGS-Mappe S 1/2281.
Dr. Erika Hannemann
geboren: 28. September 1909 in Mannheim lebte in Neustadt im Schwarzwald und war Studienassesorin, später Gymnasialprofessorin Studium in Heidelberg, Rostock und Freiburg ab 1935 Mitglied in der N.S. Frauenschaft 1934-1935 Mitglied des Natioanlsozialistischen Deutschen Studentenbunds der N.S.D.A.P. Wird 1946 aus dem Schuldienst in Folge der "politischen Reinigung" entlassen und 1948 als "Minderbelastete" von der Spruchkammer eingestuft |
Classification: | Der Nachlass beinhaltet Schriftgut, Fotos und einige Gegenstände aus dem Besitz der Familie Mohr. Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt in den Unterlagen der Familie Hermann und Josefine Mohr geb. Horstmann mit deren Kindern Hermann, Felix, Otto und Dora. Außerdem sind umfangreiche genealogischen Unterlagen der verschiedenen Familienzweige vorhanden. Erhalten ist auch der 1837 geschlossene Ehevertrag zwischen Joseph Mohr und dessen Ehefrau Auguste. Besonders hinzuweisen ist noch auf die Position Nr. 19 mit familiengeschichtlichen Aufzeichnungen von Sigmund Mohr aus den Jahren 1849-1887, die auch stark auf die im Jungbusch begründeten Wurzeln der Familie eingehen |
Usage notes: | Bei der Übernahme der Unterlagen wurden keine Benutzungsauflagen gestellt. |
Comments: | Der Nachlass Hermann Mohr wurde von Frau Dorothee Göbel geb. Hanemann (Urenkelin von Hermann Mohr) aus dem Nachlass ihrer Mutter Erika Hanemann dem Stadtarchiv Mannheim übergeben.
Im März 2019 schickte Frau Göbel ein Paket mit weiteren Unterlagen aus dem Nachlass, besonders Unterlagen von ihrer Tante Erika Hanemann. Entgegen der obrigen Beschreibung ist Erika Hanemann nicht ihre Mutter. Erikas Bruder, Wilhelm Hanemann, ist Frau Göbels Vater. Die neuen Unterlagen beginnen bei der Signatur 30/2000_00030, teilweise wurden sie in bestehende Mappen einsortiert. Der Nachlass wurde von NL Mohr, Hermann in NL Mohr-Hanemann, Familie unbenannt. Es befinden sich zudem Unterlagen und Fotoalben ihres Großvaters, Alfred Hanemann, im Nachlass. Die Zeitungsartikel wurden in die ZGS übernommen. Besonders ist auf die Publikation "Wirtschaftliche und politische Verhältnisse in Deutsch-Südwest-Afrika" von Alfred Hanemann hinzuweisen.
Auf Bildern und Karten wurden teilweise die Hakenkreuze übermalt. Dies geschah vermutlich durch Erika oder Dora Hanemann nach dem Krieg. Die Briefe waren in bestimmten Fällen zu Konvoluten, nicht nach Empfänger, sondern nach groben Themen sortiert. Diese Sortierung wurde aufgehoben und nach Provinienzprinzip geordnet. Der Nachlass wurde mit dem Brief der Nachlassgeberin angereichert.
Mannheim, 06.06.2019 gez. Jasmin Breit
Nachtrag April 2022:
Frau Göbel schenkte dem MARCHIVUM zwei Gemälde aus dem Jahr 1915. Auf einem ist Erika Hanemann als Kind zu sehen, auf dem anderen Wilhelm Hanemann als Kind. Das Porträt Erika Hanemann ist signiert von der Künstlerin Helene v.d. Leyen. Die Bilder hingen im Haus von Alfred und Dora Hanemann in N 7, 13 in Mannheim.
Mannheim, 20. April 2022 gez. Jasmin Breit |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Art der Institution mit Archivbeständen: | Kommunale Archive |
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268615 |
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