NL Mies, Herbert, 1923-2012 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Mies, Herbert
Name of the creator / provenance:Der erste Teil des Nachlasses wurde am 18. Mai 1999 von Dr. Jörg Schadt und dem Unterzeichner im Haus von Herbert Mies übernommen. Weitere Teillieferungen erfolgten jeweils im Abstand von etwa drei Monaten bis zum Herbst 2002
Der Einfachheit halber wurde der Gesamtbestand unter der ersten vergebenen Signatur (Zug. 30/1999) weitergeführt. Die ab Oktober 1999 vom Unterzeichner begonnene Ordnung und Verzeichnung wurde nach Abgabe der jeweiligen Teillieferungen in Einzelschritten fortgesetzt und im Oktober 2002 beendet.
In einer Information vom August 2001 teilte Herbert Mies mit, dass einige Archivalien zunächst in seinem persönlichen Besitz verbleiben. Es handelt sich hierbei um Aufzeichnungen von vertraulichen Informationen über Persönlichkeiten, die im deutsch-deutschen Verhältnis engagiert waren, die Gespräche mit sowjetischen Politikern führten sowie über interne Gespräche mit Führungskräften kommunistischer Parteien.
Eine Nachlieferung von Archivalien wird das Stadtarchiv von Herbert Mies nach Beendigung der Niederschrift seiner Erinnerungen erhalten.
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Herbert Mies wurde am 23. Februar 1929 als zweites von vier Kindern des Heizers und KPD-Mitglieds Heinrich Mies und der Hausfrau Wilhelmine Mies in Mannheim geboren. Nach dem Volksschulabschluß besuchte er ab 1943 die Lehrerbildungsanstalt in Bad Rippoldsau im Schwarzwald. Nach seiner Weigerung, sich freiwillig als Reserveoffiziersanwärter zu melden, wurde Mies als „unwürdig, deutscher Lehrer zu sein“ angesehen und am 1. Nov. 1944 der Anstalt verwiesen. Nach einem Werkstattpraktikum bei BBC Mannheim besuchte er 1945/46 den ersten von der „Rhein-Neckar-Zeitung“ organisierten Lehrgang für journalistischen Nachwuchs. Ab 1946 begann das hauptberufliche politische Engagement Herbert Mies’ durch die Übernahme von Funktionen in der KPD und der Freien Deutschen Jugend FDJ in Mannheim und im Landesbezirk Nordbaden. So war er auch an der Gründung der KPD-Ortsgruppe Mannheim-Schönau beteiligt und wurde auf der Gründungsversammlung in die Ortsgruppenleitung gewählt, wo er für die Jugendarbeit der Partei im Stadtteil verantwortlich war. Als Leiter der westdeutschen FDJ, die 1951 verboten wurde, knüpfte er erste Kontakte zu Erich Honecker, der zu dieser Zeit die gleiche Funktion in der DDR ausübte. Auf dem Hamburger Parteitag der KPD im Dezember 1954 erfolgte seine Wahl in den Parteivorstand. Nach dem Verbot der KPD am 18. Aug. 1956 absolvierte Herbert Mies ein dreijähriges Studium der Gesellschaftswissenschaften und der Ökonomie in Moskau, das er als Diplom-Volkswirt abschloß. Nach seiner Rückkehr setzte er sich auf Kundgebungen vehement für eine Aufhebung des KPD-Verbots ein, was ihm mehrere Ermittlungsverfahren wegen Staatsgefährdung sowie eine kurzzeitige Verhaftung eintrug. Innerhalb der illegal weiterbestehenden KPD übernahm Mies mehrere Funktionen, darunter als Sekretär des Vorsitzenden Max Reimann, danach als Sekretär des Zentralkomitees und Kandidat des Politbüros. Beruflich war er als Verlagslektor tätig, qualifizierte sich außerdem auch als Schriftsetzer.
Die im September 1968 neugegründete DKP wählte Herbert Mies 1969 und 1971 zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden, 1973 löste er Kurt Bachmann als Vorsitzenden ab, eine Funktion, die er bis zu seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 1990 innehatte. In den Folgejahren konzentrierte sich sein Engagement auf die Mitarbeit in den gemeinnützigen Einrichtungen „Marx-Engels-Stiftung“ und „Kuratorium Gedenkstätte Ernst Thälmann" sowie in dem von ihm mitbegründeten und auch geleiteten „Mannheimer Gesprächskreis Geschichte und Politik e.V.“. Er war außerdem mehrere Jahre Vorsitzender des Ortsvereins Mannheim-Schönau der Arbeiterwohlfahrt und widmete sich gemeinsam mit seiner Frau Gerda der Erarbeitung und Veröffentlichung lokalgeschichtlicher Beiträge.
Als Gewerkschafter (ab 1945 ADGB, nach DGB-Gründung IG Metall, später HBV) erhielt Herbert Mies 1974 Ehrenurkunde und Ehrennadel der Gewerkschaft HBV für 25jährige Mitgliedschaft.
Usage notes:Der Nachlass steht den Benutzern ohne Einschränkungen zur Verfügung
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268617
 

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