AV1882 Bermudafunk GRENZENLOS: Sendung Arme Roma böse Zigeuner, 2013 (Audiovisuelle Sammlung)

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Title:Bermudafunk GRENZENLOS: Sendung Arme Roma böse Zigeuner
Ref. code:AV1882
Ref. code AP:AV1882
Originalmedium:nur digital vorhanden
Datumsbemerkung:15.05.2013
Creation date(s):2013
Inhalt_AV:Arme Roma, böse Zigeuner
Die Südosteuropäer in Mannheim - ein Thema von ungeminderter Brisanz vor allem bei denen, die diese Form der Immi¬gration nicht wünschen und darauf sin¬nen, wie sie unterdrückt werden könne.
Dadurch wird das Thema auch brisant für diejenigen, die von der Tatsache ausgehen, dass Deutschland schon lange ein Einwan¬derungsland ist.
Da war es verdienstreich, dass der Verein QuerKultur-KulturQuer in Zusammen¬arbeit mit dem Fachbereich Internatio¬nales und Integration der Stadt, mit dem Förderkreis der Stadtbücherei und dem Landesverband der Sinti und Roma den Journalisten und Südosteuropa-Experten Norbert Mappes-Niediek nach Mann¬heim einlud, damit er sein Buch „Arme Roma, böse Zigeuner" vorstelle.
Die Veran¬staltung fand am 20. Februar 2013 statt. Es schloss sich ein Podiumsgespräch an mit dem Autor, dem Landesvorsitzenden der Deutschen Sinti und Roma, Daniel Strauß, und dem Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Der Versammlungsraum von Rom¬noKher in B7,16 war überfüllt.
Mappes-Neudiek berichtet in seinem Vortrag von seinen Thesen. Die Kernaussage dieser Thesen ist: Die Wanderung von wirtschaftlich armen Menschen aus Rumänien und Bulgarien lässt sich nicht unterdrücken. Die Menschen, es sind beileibe nicht die Ärmsten der Armen, handeln unter ihren Bedingungen rational. Sie su¬chen eine neue Existenz. Struk¬turell kann die Wanderung nur gegenstandslos gemacht werden, indem die EU ernsthaft: ein Wirt¬schaftsentwicklungsprogramm für Südosteuropa auflegt.
Wie stellte sich nun der OB den Problemen?
Zunächst unterstrich er, dass die Stadtverwaltung das Problem nicht als eines von Roma und Sinti betrachte, sondern als eines von Armut in diesem Teil der EU. Man wisse auch gar nicht, wie viele der Ankömmlinge tatsächlich Roma seien, weil danach auch gar nicht gefragt werde.
Diese Position des OB „Ich kenne keine Roma und Sinti, keine Rumänen und Bulgaren, ich kenne nur arme Menschen" ist sicher¬lich ehrenwert. Sie wird von Mappes-Nie¬diek auch unterstützt, der in seinem Buch immer wieder darauf hinweist, dass das Verhalten der Roma-Migranten aus diesen Ländern kaum von dem der ethnischen Rumänen und Bulgaren zu unterscheiden sei, eben weil es vor allem armutsbedingt und auf dem ganzen Balkan verbreitet sei.
Andererseits weist Mappes-Niediek auf dem Podium auch darauf hin, dass der Anteil von Roma an der Migration so hoch sei, weil die Roma in aller Regel keine Möglichkeit einer irgend wie gearteten Subsistenzwirtschaft hätten im Gegensatz etwa zu ethnischen Rumänen, die zu ihrer Nahrungsversorgung über Reste von Landwirtschaft oder Garten¬bau verfügten.
Auch ist der Anteil der gezielten Roma-Diskriminierung in den Herkunftsländern an der Wanderungsmotivation mitbestimmend.
Vor dem Vortrag möchte ich die Hörerinnen und Hörer musikalisch auf das Thema einstimmen. Ich habe zwei Titel von Stephan Grappelli ausgesucht. Einen hören Sie jetzt vor dem Vortrag und den zweiten Titel nach dem Vortrag als Abschluss.
Playing time:1:00:00
Ton:nur
Comments:Das von der Lfk geförderte Projekt „Grenzenlos“ startete im Dezember 2006 und vereint im Freien Radio die Zusammenarbeit von Jung und Alt mit dem Engagement gegen Rassismus und Faschismus. Ein Team aus Menschen unterschiedlicher Generationen trifft sich seither regelmäßig um die Durchführung der geplanten Sendungen zu besprechen und diese zu realisieren.
Das Radioprojekt Grenzenlos konnte die grundlegenden Projektziele – die generationsübergreifende Zusammenarbeit und die inhaltliche Arbeit innerhalb des Themenkomplexes Antirassismus / Antifaschismus – erreichen:
Verschiedene Generationen waren sowohl innerhalb der Arbeitsgruppen als auch innerhalb des Kreises der ProjektbetreuerInnen vertreten. Die Zusammenarbeit innerhalb intergenerativer Arbeitsgruppen hat sich sowohl als spannende Grundbedingung gemeinsamer Arbeit herausgestellt als auch als Bereicherung was die Erfahrungshorizonte, die subjektive Sichtweise auf die gemeinsam zu erarbeitenden Themen und inhaltliche Kenntnisse angeht.
Das Themenspektrum der bis April 2008 sechzehn produzierten Grenzenlos-Sendungen entspricht mit der Beschäftigung mit Fragen der Migration und Integration, mit der neuen Bleiberechtsregelung für AsylbewerberInnen oder mit der Aufarbeitung regionaler nationalsozialistischer Geschichte den Vorgaben des Rahmens „Antirassismus / Antifaschismus“.
Aber auch die Projektziele der Vermittlung von Wissen über das „Radiomachen“ und die Vernetzung und Multiplikation in der Region konnten erreicht werden:
Die Projektteilnehmenden wurden in alle Phasen der Sendungsgestaltung mit einbezogen, so konnten alle Einblick in die vielfältigen Vorgänge erhalten, die für die Produktion einer Radiosendung notwendig sind. Von redaktionellen Tätigkeiten über Audioschnitt bis hin zur Studiotechnik konnten die TeilnehmerInnen somit Neues lernen. Grenzenlos konnte aber nicht nur verschiedene Generationen in einem Projekt vereinen, sondern auch verschiedenste regionale, ehrenamtliche und professionelle Initiativen und Gruppen, die in einen aktiven Prozess des inhaltlichen Austausches integriert werden konnten!
Conditions of access and use:GEMA Einschränkungen, dazu Aktenvermerk einsehen unter 16.41.06/1/2016
Aktenzeichen1:16.41.06/1/2016
Angaben zum Erwerb:Schenkung Klaus Penner, 2016
 

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Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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