Title: | NL Riehm, Theodor und Eva |
Name of the creator / provenance: | Der Nachlass wurde dem MARCHIVUM 2022 von Theodor und Eva Riehms Sohn Ulrich Riehm angeboten. Es wurde ein Schenkungsvertrag mit der Erbengemeinschaft bestehend aus den vier Kindern geschlossen. |
Geschichte der Institution mit Archivbeständen: | Zug. 12/2022 Theodor Riehm wurde am 2. Dezember 1915 in Karlsruhe geboren. Nach dem Abitur auf der Kant-Oberrealschule 1935 leistete er den 6-monatigen Arbeitsdienst in Bühl und danach den Wehrdienst in Ulm und Lemgo. Ab Oktober 1937 studierte er Chemie an der Technischen Hochschule Karlsruhe und an der Technischen Hochschule München. In die NSDAP trat er 1937 ein. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er sowohl an der West- als auch an der Ostfront und trug zuletzt den Dienstgrad eines Hauptmanns. Im Oktober 1943 legte er die Diplom-Hauptprüfung ab. 1944 und 1945 war er mit Unterbrechung durch Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft im Forschungsinstitut von Dr. Friedrich Bergius in Heidelberg tätig. Nach Kriegsende begann Theodor Riehm seine Arbeit für die Deutsche Bergin AG für Holzhydrolyse in Mannheim-Rheinau, welche später in Deutsche Udic GmbH umbenannt wurde. Zuletzt war er dort als technischer Geschäftsführer tätig. Zum Dr. rer. nat. wurde er 1951 an der Technischen Hochschule Darmstadt promoviert. 1961 wechselte er zur Joh. A. Benckiser GmbH nach Ludwigshafen. Als 1967 die Gesellschaft Benckiser-Knapsack GmbH (unter Beteiligung der Joh. A. Benckiser GmbH und der Hoechst AG) gegründet wurde, wurde er mit dem Bau einer Fabrik in Ladenburg beauftragt und dort 1970 zum technischen Geschäftsführer ernannt. Im Mittelpunkt seiner Forschung stand über Jahre die Holzhydrolyse bzw. Holzverzuckerung. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand 1979 beschäftigte er sich weiterhin mit dem Thema, gab Vorträge und war als Berater tätig. Höhepunkte seiner Karriere waren Aufenthalte in Japan in den 1960er Jahren, wo er einen Vortrag bei einer Tagung der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen in Tokyo hielt und eine Fabrik plante. Er verstarb am 6. August 2003.
Eva Riehm (geb. Roether) wurde am 2. Juli 1922 in Langensteinbach (heute ein Ortsteil von Karlsbad) geboren. Nach dem Abitur am Hindenburg-Gymnasium in Ettlingen leistete sie 1941 den Arbeitsdienst in Landau und 1942 einen halbjährigen Kriegshilfsdienst in Speyer. Von 1942 bis 1944 absolvierte sie ein Praktikum in der Apotheke ihres Vaters in Langensteinbach. 1944 legte sie das Vorexamen ab und heiratete Theodor Riehm. Die Kinder des Ehepaares wurden 1945, 1948, 1952 und 1958 geboren. Eva Riehm verstarb 2021. |
Classification: | Die Klassifikation des Nachlasses wurde auf der ersten Ebene in die zwei Teile "Berufliches" und "Privates" aufgeteilt. Das "Berufliche" wurde aufgeteilt in 1.1. Riehms Tätigkeit bei der "Deutschen Bergin AG" bzw. "Deutsche Udic GmbH" nach deren Umbenennung, 1.2. seine Tätigkeit bei der "Joh. A. Benckiser GmbH" bzw. "Gesellschaft Benckiser-Knapsack GmbH". Unter 1.3. "Beratertätigkeit" und 1.4. "übergreifende Forschung" befinden sich die Unterlagen, die im Zusammenhang mit beiden oder keiner der Firmen stehen Das "Persönliche" wurde aufgeteilt in 2.1. die "Briefkränzchen", an denen unter anderem der Vater von Theodor Riehm, Philipp Riehm, sich beteiligte, 2.2. die Zeit des "Nationalsozialismus" vor allem mit Feldpostbriefen und Tagebüchern, 2.3. die "Reisetagebücher", die die Urlaube der Familie Riehm ab der Nachkriegszeit dokumentieren, 2.4. die "Familienfeiern", wo sich hauptsächlich Glückwünsche befinden und 2.5. Genealogie, wo Ahnentafeln eingeordnet wurden, die sich im Marchivum nur digital befinden. Auffällig ist ein Tagebuch über die Zeit von 1873 bis 1880, welches von Maria Reiff-Riehm geführt wurde. Sie ist eine Tante von Theodor Riehm und da sie sich auch an den "Briefkränzchen" beteiligte, wurde es hier eingeordnet. |
Usage notes: | Es wurde die Benutzungsauflage vereinbart, dass eine Nutzung innerhalb von 25 Jahren nach dem Schenkungsdatum (25.02.2022) von der Erbengemeinschaft genehmigt werden muss. Wird der schriftliche Antrag innerhalb von 14 Tagen nicht verwehrt, gilt dies als Genehmigung. Ansonsten gelten die Archivordnung der Stadt Mannheim, das Landesarchivgesetz von Baden-Württemberg sowie die einschlägigen Bestimmungen des Datenschutzes.
Der Nachlass enthält 19 Fotoalben, die teilweise bereits so bestanden und teilweise aus Bildern aus den Akten gebildet wurden. Die Alben wurden in die Bildsammlung überführt und tragen die Signaturen AB05930 bis AB05948. Außerdem sind 7 Filmaufnahmen in verschiedenen Formaten Teil des Nachlasses. Sie sind unter den Signaturen AV4210 bis AV4215 (inklusive a und b) in der entsprechenden Sammlung zu finden. |
Comments: | Die Familie Riehm gab ein Buch heraus, das u.a. Biographien von im Nachlass erwähnten Personen enthält: Breitner, Joachim et al.: Isaak und Charlotte Riehm mit ihren Nachkommen. Ein Familienbuch, Mannheim: Privatdruck (2011)
Gez. Joleen Schröder (Anwärterin Landesarchiv Baden-Württemberg) |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Art der Institution mit Archivbeständen: | Kommunale Archive |
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1936360 |
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