Gemeindesekretariat Seckenheim, 1675-1994 (Bestand)

Archive plan context


Title:Gemeindesekretariat Seckenheim
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Das 766 erstmals erwähnte Dorf Seckenheim gehörte seit dem 13. Jahrhundert zur Kurpfalz. Nachdem es im Dreißigjährigen Krieg dem Kurfürstentum Mainz zugeschlagen wurde, gehörte es dank des Bergsträßer Rezesses seit 1650/51 wieder zur Kurpfalz. Mehrfach wurde es im Dreißigjährigen Krieg sowie im Pfälzisch-Orléanschen Erbfolgekrieg stark zerstört. Erst nach 1700 griff der Wiederaufbau, der durch weitere Kriege immer wieder gestört wurde.
Im Jahr 1760 wurde die Neckarmauer errichtet, die die Ortschaft vor weiteren Hochwassern, die eine ständige Bedrohung waren, schützen sollte. Auch das Seckenheimer Schloss wurde in diesem Jahr durch Freiherr Stephan von Stengel erbaut. Zu diesem Zeitpunkt erstreckte sich die Gemarkung Seckenheims über ein riesiges Gebiet vom Neckar bis über den Rhein. Im Rahmen der territorialen Neuordnung durch Napoleon im Gefolge der Französische Revolution verlor Seckenheim das linksrheinische "Hintere Ried" an Altrip.
Wegen der Aufhebung der Feudalabgaben und der Auflösung der Grundherrschaft im Laufe des 19. Jahrhundert wuchs das Landproletariat der Kleinbauern, da nur reiche Bauern die Zehntablösung aufbringen konnten. Dies führte dazu, dass viele Seckenheimer als Tagelöhner, z. B. auf Tabakfeldern, ihr Geld verdienten.
Dieser Tabakanbau brachte Seckenheim gute Erträge und Reichtum ein, so dass es zu Beginn des Ersten Weltkriegs eines der reichsten badischen Dörfer war.
1849 beteiligte sich der Großteil der Seckenheimer Bevölkerung am badischen Maiaufstand. Dieser wurde jedoch niedergeschlagen und hatte neben Sanktionen gegenüber den Aufständischen eine Auswanderungswelle zur Folge.
Die Industrialisierung hielt 1873 Einzug mit der Gründung der Chemischen Fabrik im auf der Seckenheimer Gemarkung neu entstandenen Industrieort Rheinau (s. auch Vorwort zu Rheinau Zug. Nr. 21/1972) und der Portland-Zementfabrik, die später sogenannte "Steinzeug" (s. auch Vorwort zu Friedrichsfeld Zug. Nr. 31/1967).
Nachdem 1900 Rheinau in Folge eines gescheiterten Eingemeindungsversuchs nach Mannheim zu einem Nebenort von Seckenheim mit einer Teilgemarkung wurde, herrschte zwischen den beiden Ortschaften ein gespanntes Verhältnis.
Am 01.01.1913 wurde Rheinau nach Verhandlungen vor dem Landtag und gegen den Einspruch Seckenheims schließlich doch nach Mannheim eingemeindet. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte am 01.10.1930 dann doch die Eingemeindung Seckenheims nach Mannheim.
Im Zweiten Weltkrieg blieb Seckenheim bis auf die Sprengung der Brücke und den Brand der katholischen Kirche in den letzten Kriegstagen nahezu unbeschadet.
In den 1960er Jahren begannen der Rückgang der Landwirtschaft und die Erschließung großer Baugebiete um Seckenheim.
In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich Seckenheim zu einem beliebten Wohngebiet mit einem schönen noch erhaltenen Ortsbild aus dem 18. Jahrhundert.
Classification:Aufgabenkreis der Gemeindesekretariate

1.Gemeindeverwaltung
.0 Allgemeine Verwaltung
1.0.1 Zusammenarbeit mit den Bezirksbeiräten
1.1 Personalverwaltung und Personalentwicklung
1.2 Informationstechnologie
1.3 Presse und Kommunikation
1.4 Rechnungsprüfung
1.5 Ratsangelegenheiten
1.5.1 Wahlen und Abstimmungen
1.5.2 Bürgerbeteiligung
1.5.3 Repräsentation, Preise und Ehrungen
1.6 Archivwesen
1.8 Gleichstellung und Frauenbeauftragte
1.9 Internationales und Integration

2 Finanzwesen
2.0 Kämmerei
2.1 Kasse
2.2 Steuerwesen
2.3 Liegenschaften
2.5 Immobilien

3 Recht, Sicherheit und Ordnung
3.0 Rechtswesen und Gerichte
3.0.1 Verlassenschaften
3.0.2 Vormundschaften
3.1 Sicherheit und Ordnung
3.3 Einwohner- und Meldewesen
3.4 Personenstandswesen
3.5 Grund- und Pfandbuchführung
3.7 Feuerwehr und Katastrophenschutz

4 Schule und Kultur
4.0 Bildung und Schulwesen
4.1 Kultur
4.2 Theater
4.3 Musikschule
4.4 Bibliothek
4.6 Kunsthalle
4.7 Museen
4.8 Stadtreklame und Stadtmarketing

5 Soziales, Jugend und Gesundheit
5.0 Soziale Sicherung
5.1 Kinder, Jugend und Familie
5.2 Sport und Freizeit
5.3 Gesundheit
5.4 Krankenanstalten, Klinikum
5.9 Alten- und Pflegeheime

6 Bauwesen
6.0 Bauverwaltung
6.1 Stadtplanung und Stadtentwicklung
6.2 Geoinformation und Vermessung
6.3 Baurecht, Umweltschutz, Denkmalschutz
6.4 Wohnungswesen
6.5 Hochbau
6.6 Tiefbau
6.7 Grünflächen
.8 Straßenbetrieb
6.9 Stadtentwässerung (Grubenentleerung)

7 Öffentliche Einrichtungen
7.0 Stadtreinigung
7.1 Schlacht- und Viehhof
7.2 Messen und Märkte
7.5 Friedhof

8 Wirtschaft und Verkehr
8.0 Wirtschaft (Handel und Gewerbe)
8.1 Daseinsvorsorge (Wasser, Energie, Verkehr)
8.2 Land- und Forstwirtschaft

9 Kriegs- und Militärwesen, 3. Reich
9.0 Kriegs- und Militärwesen
9.1 3. Reich
Usage notes:Gemäß der Archivordnung der Stadt Mannheim vom 30.06.1992 in der Fassung vom 01.01.2008 unterliegt die Benutzung den Regelungen des Landesarchivgesetzes Baden-Württemberg (LArchG) und der Beachtung der Persönlichkeitsschutzrechte Betroffener sowie der schutzwürdigen Belange Dritter. Es gilt gemäß § 6 Abs. 2 LArchG eine Sperrfrist von 30 Jahren.
Comments:Litertur:

Hansjörg Probst: Seckenheim: Geschichte eines Kurpfälzer Dorfes, Mannheim: Hrsg. Volksbank Seckenheim, Südwestdeutsche Verlagsanstalt, 1981

Hansjörg Probst: Alt-Seckenheim, ein Heimatbuch
Hrsg. Volksbank Seckenheim, 1993

Karl Kollnig: Die Geschichte Seckenheims [1929]

Rudolf Kreutzer: Seckenheimer Familien 1641-1900
Deutsche Ortssippenbücher : Reihe B ; 153; Badische Ortssippenbücher ; 80, 1997

Hansjörg Probst: Mannheim vor der Stadtgründung, Teil II Band 2, Die Mannheimer Vororte und Stadtteile, 2008

Ulrich Nieß / Michael Caroli: Geschichte der Stadt Mannheim 1914-2007, 2009
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

End of term of protection:12/31/2024
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=458367
 

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