Title: | Ausgleichsamt |
Geschichte der Institution mit Archivbeständen: | Die Kriegssachschädenverordnung vom 30. November 1940 versprach der Bevölkerung Entschädigung für alle erlittenen Kriegssachschäden. Die daraufhin ins Leben gerufene Feststellungsbehörde für Kriegssachschäden, die bis zum Kriegsende ihre Leistungen aus Reichsmitteln erbrachte, konnte nach einer Übergangsphase ab Oktober 1945 aufgrund einer Landesregelung Kriegsschäden nur noch in sehr beschränktem Umfang bearbeiten, nämlich durch Schadensfeststellung und Gewährung von Nutzungsentschädigungen an bedürftige Geschädigte. Ab April 1948 wurden die Aufgaben der Feststellungsbehörde auf die Entgegennahme und Registrierung von Entschädigungsanträgen reduziert.
Der Wirtschaftsrat für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet erließ am 8. August 1949 das "Gesetz zur Milderung dringender sozialer Notstände", kurz Soforthilfegesetz (SHG) genannt, das rückwirkend zum 1. April 1949 in Kraft trat. Durch diese Übergangslösung wurde ein endgültiger Lastenausgleich zugunsten eines Sofortprogramms zurückgestellt. Mit Schaffung des Amts für Soforthilfe am 18. Juli 1949 wurden Aufgaben und Personal der Feststellungsbehörde diesem Amt als "Kriegssachschädenstelle" angegliedert. Die Amtsführung wurde dem Leiter des Wohlfahrtsamts übertragen, zur Geschäftsführung wurde ein ständiger Stellvertreter ernannt. Zur Entscheidung über die Gewährung von Leistungen wurden Soforthilfeausschüsse berufen, die später von den Ausgleichsausschüssen abgelöst wurden.
Mit Inkrafttreten des Lastenausgleichsgesetzes am 1. September 1952 wurde das Ausgleichsamt Rechtsnachfolger des Amtes für Soforthilfe. Es arbeitete nach einer Übergangsphase ab 1. Juli 1953 auf der neuen und endgültigen gesetzlichen Grundlage. Sinn dieses Gesetzes ist die Entschädigung für Verluste und Nachteile, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit durch Zerstörungen und Vertreibungen entstanden sind.
Aufgrund der hohen Zahl von Anträgen (48.874 zum 31.3.1954) erfolgte die Auszahlung der Leistungen nach einer bestimmten Rangfolge (z.B. hatten Alte und Bedürftige Vorrang). Durch Gesetzesänderungen und -erweiterungen fand in den folgenden Jahrzehnten eine immer stärkere Ausweitung der Aufgaben des Amtes statt. Als Beispiel sei hier die Feststellung von Vermögensschäden im Bereich der sowjetischen Besatzungszone und des sowjetischen Sektors von Berlin ab dem Jahr 1965 genannt. Nach Abschluß des deutsch-polnischen Vertrags 1970 kamen die Betreuung und Eingliederung von polnischen, seit Ende der achtziger Jahre auch von Aussiedlern aus anderen osteuropäischen Staaten hinzu. Heute liegt ein Schwerpunkt der Arbeit des Ausgleichsamts bei der Entschädigung früherer DDR-Bürger.
Zugang 31/1966, Laufzeit (1940), 1941 - 1951 Liste I: noch nicht abgegoltene Gebäudeschäden = 391 NP Liste II: abgegoltene Gebäudeschäden = 392 NP Liste III: Kriegsschäden ausländischer Zivilarbeiter = 37 NP Liste IV: Kriegsschadensstatistiken, Fliegerschäden, Kriegsgefangene= 22 NP
Zugang 1/1982, Laufzeit 1942 - 1945 Liste 0: Kriegssachschäden (u.a. Daimler-Benz), Lohnliste Kriegsgefangene = 19 NP Liste I: Kriegssachschäden Hausrat = 852 NP Liste II: Kriegssachschäden (u.a. Mannheimer Firmen) = 286 NP Liste III bis V siehe unter Zugang 39/1991
Zugang 26/1985, Laufzeit 1942 - 1962 Kartei der Gefolgschaftsschäden = 2 GP
Zugang 36/1991, Laufzeit 1952 - 1986 Einheitswertvermögen (Buchstabengruppe „G“) = 48 NP
Zugang 37/1991, Laufzeit 1949 - 1989 Kriegsschadenrente (Buchstabengruppe „G“) = 51 NP
Zugang 38/1991, Laufzeit nicht angegeben Kriegsschäden Hausrat (Buchstabengruppe „G“) = 86 NP
Zugang 39/1991, Laufzeit 1940 - 1983 Liste III: Kriegssachschäden (Buchstabengruppe „G“) = 62 NP Liste IV: Kriegssachschäden Hausrat (Buchstabengruppe „G“) = 62 NP Liste V: Kriegssachschäden, Nutzungsschäden, Mietausfall (u.a. jüdisches Vermögen, Baugesellschaften) = 33 NP
Zugang 40/1991, Laufzeit 1963 - 1989 Reparationsschäden = 7 NP
Zugang 58/1991, Laufzeit 1944 - 1953 Amt für Soforthilfe = 4 NP
Zugang 11/1992, Laufzeit 1952 - 1987 Kriegsschäden Privathaushalte = 390 NP
Zugang 12/1992, Laufzeit 1952 - 1984 Kriegsschäden an jüdischem Vermögen = 35 NP
Zugang 13/1992, Laufzeit 1949 -- 1969 Heimförderungsdarlehen = 7 NP
Zugang 14/1992, Laufzeit 1953 - 1986 Existenzaufbaudarlehen (Buchstabengruppe „G“) = 5 NP
Zugang 32/1992, Laufzeit 1950 - 1976 Abgelehnte Wirtschafts- und Aufbaudarlehen = 23 NP
Zugang 33/1992, Laufzeit 1949 - 1991 Wirtschafts- und Aufbaudarlehen = 96 NP
Zugang 14/1996, Laufzeit 1949 - 1984 Kriegsschadensrente politischer Verfolgter = 2 NP
Zugang 15/1996, Laufzeit 1947 - 1981 Kriegsschadensrente nicht politisch Verfolgter = 16 NP
Gesamt: 2996 NP u. 2 GP |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Art der Institution mit Archivbeständen: | Kommunale Archive |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2010 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1109163 |
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