NL Behr, Alice, 1897-1966 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Behr, Alice
Name of the creator / provenance:Der Nachlaß Alice Behr wurde im September 1992 durch Herrn Julius Held dem Stadtarchiv übergeben. Herr Held ist ein langjähriger Freund der Familie Behr noch aus der Zeit Ihrer Tättigkeit als Lehrerin in Mosbach. Er lebt heute, ebenso wie Alice Behr, in den USA.
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Biographie Alice Behr (geb. 17.6.1898)

Eltern:Vater:
Ernst Behr (1864-1928)
Chemische Produkte und Öle
Mannheim, Luisenring 45 a
(lt. Adreßbuch 1917)

Mutter:
Amalie Behr, geb. Neter (1873-1940)
Schwester des Kindesarztes Dr. Eugen Neter, der als Vorsteher der jüdischen Gemeinde den Transport der badischen und pfälzer Juden nach Gurs begleitete.

Lebenslauf:

1917
Anstellung als Lehrerin im badischen Schuldienst (4.9.1917 erstmalige Verwendung)

1928
Unterlehrerin

1930
Planmäßige Anstellung als Hauptlehrerin (1.2.1920)

1933
Versetzung in den Ruhestand (1.9.1933)

1934
in Frankfurt

1936
in München (Kinderheim)

1936-1938
Lehrerin an der jüdischen Schule (K2-Schule) in Mannheim

1938
Emigration in die USA, dort Arbeit als Kindermädchen, Hauswirtschaftslehrerin in einem großen New Yorker Hotel, zuletzt Leiterin eines jüdischen Kinderheims bei New York.
A. Behr lebt vereinsamt und zurückgezogen in New York.

Lies Behr hat sich schon früh literarisch betätigt, viele ihrer Aufsätze zu heimatkundlichen Themen aus dem Rhein-Neckarraum liegen im Nachlaß vor, leider oft undatiert und ohne Angabe des Publikationsgaus und - ortes. Lies Behr verfaßte daneben auch Artikelserien zu allgemeinen Themen wie: "Die Frau als Dichterin im Wandel der Jahrhunderte.", sie schrieb zu schulpolitischen Fragen, Jugendfragen und zu Fragen der allgemeinen Lehrerbildung. zuspezifisch jüdischen Fragestellungen nahm sie im Israelitischen Gemeindeblatt Stellung.
Auch in ihrer neuen Heimat versuchte sie Heimatkunde zu betreiben. Ihr Manuskript "The Lady and the Town" ist ein Dukument für ihren Mut, unter völlig veränderten Lebensbedingungen ihre intellektuelle Haltung zu bewahren.
Von besonderer Bedeutung sind die Briefe von Lies' Mutter Amalie aus Gurs, die unter schlimmsten Lebensbedingungen ihren Glauben und ihre Hoffnung bewahren konnte. Ihre Briefe und die Berichte ihres Bruders Eugen Neter bezeugen einen wahrhaft goldenen Humor. Amalie Behr geb. Neter starb an einem Herzschlag am 27.11.1940 in Gurs. Alice Behr's Mutter stirbt am 27.11.1940 in Gurs kurz nach der Deportation im Oktober 1940 an einem Herzschlag. Ihr Bruder Dr. Eugen Neter überlebt die Gefangenschaft und wandert 1946 nach Daganiah, Israel aus.

Die jüdische Lehrerin Alice Behr wird 1933 im September aus dem Unterricht heraus ihres Amtes enthoben und in den Ruhestand versetzt. Sie emigriert 1938 letztendlich in die USA und lebt heute zurückgezogen in New York. Während der Anfangszeit der Emigration ensteht das Buch "The Ledy and the Town", in dem sie ihre ersten literarischen Versuche in einer fremden Sprache beginnt. Briefe ihrer Mutter und ihres Onkels Dr. Eugen Neter dokumentieren das Schicksal der deporierten Juden in Gurs.

Classification:Im Nachlaß befinden sich Photographien der Familien Behr, Neter und Schlossberger, Briefe von Amelie Behr an ihre Tochter Alice aus dem Lager Gurs in Südfrankreich sowie Briefe von Dr. Eugen Neter, Kinderarzt aus Mannheim, der freiwillig die Deportation nach Gurs begleitete, und anderen Familienmitgliedern und Freunden.

Von Alice Behr sind verschiedene Publikationen, Aufsätze und Zeitungsausschnitte zu heimatkundlichen Themen enthalten, u.a. auch eine Serie von kritischen Artikel über die Frau als Dichterin im Wandel der Jahrhunderte". Leider sind diese von Frau Behr aufgeklebten Zeitungsauschnitte undatiert und ohne Titel.

Der Nachlaß enthält ein Anekdotenbuch Amalie Behrs, hrsg. von ihrer Tochter Alice Behr, sowie zwei Publikationen für und über Dr. Eugen Neter anläßlich seines 90. Geburtstags, den er leider nicht mehr erlebte. Dr. Neter starb 1966 in Israel.

Ein Stammbaum der Familie Neter befindet sich im Nachlaß.

Der Nachlaß dokumetiert einen Teil jüdischer Geschichte aus Mannheim während seiner Zeit des Nationalsozialismus.
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268466
 

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