NL Schrade, Christian, 1900 (ca.)-1973 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Schrade, Christian
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Der Nachlass des Architekten Christian Schrade (1876-1964) wurde im Juli 2003 vom Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte gemeinsam mit dem Mannheimer Architektur- und Bauarchiv e.V. geborgen, nachdem er über viele Jahre unbeachtet in einer Turmstube der Mannheimer Christuskirche lagerte. Der teilweise stark beschädigte Bestand wurde als Depositum der Evangelischen Kirchengemeinde Mannheim in das Stadtarchiv Mannheim übernommen und, so weit es der Erhaltungszustand zuließ, digitalisiert. Der Nachlass umfasst 2.878 Baupläne und Zeichnungen, die sich auf 69 Bauprojekte vor allem Christian Schrades beziehen. Davon gelten rund 2.000 Blätter dem Hauptwerk Schrades, der Mannheimer Christuskirche (erbaut 1907–1911). Deren Pläne dokumentieren von den ersten Skizzen über die Risse und Schnitte bis hin zu den Konstruktionszeichnungen und Ausstattungsdetails die komplexe Planung des bedeutenden Gotteshauses. Weitere Pläne stammen von Wolfram Schrade (1909–1942), dem Sohn des Architekten. Zudem enthält der Nachlass Originalpläne der Friedenskirche (erbaut 1904–1906) und der Lutherkirche (erbaut 1903–1906. Beide vom Mannheimer Architekten der Evang. Kirchenbauinspektion Heidelberg, Emil Döring, geschaffene Kirchen wurden von Christian Schrade nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Aufgrund der Zerstörung städtischer Bauakten Mannheims im Zweiten Weltkrieg ist der Nachlass von hoher stadt- und baugeschichtlicher Bedeutung. Darüber hinaus kommt ihm für die Erforschung des architektonischen Werks von Christian Schrade und des protestantischen Kirchenbaus, insbesondere der Christuskirche, besondere Bedeutung zu.

Der Architekt: Christian Schrade wurde am 29. Mai 1876 im württembergischen Mehrstetten geboren. Nach dem Architekturstudium in München und Stuttgart und erster Tätigkeit bei Julius Flügge und Carl Nordmann in Essen trat er 1903 in das Büro des Stuttgarter Kirchenbauspezialisten Theophil Frey ein, der am 23. Juni 1904 im Wettbewerb für die Mannheimer Christuskirche den ersten Preis erzielte. Nach dem frühen Tod Freys – er starb bereits am 3. August 1904 – übernahm Schrade die Realisierungsplanung. Mit der Christuskirche schuf er ein herausragendes Beispiel des protestantischen Kirchenbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schrade ließ sich 1905 in Mannheim nieder, wo er durch weitere Bauten hervortrat. In den ersten Nachkriegsjahren machte er sich um den Wiederaufbau zerstörter Kirchen und der Arkadenhäuser am Friedrichsplatz verdient. Sein Hauptwerk blieb jedoch die Christuskirche – heute ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. Schrade starb am 10. April 1962 im Alter von 87 Jahren.

Dem Bestand sind mehrere Signaturenkreise zugeordnet, die unterschiedliche Bauprojekte beschreiben.
PL05227: Friedenskirche (Schwetzingerstadt, 351 Pläne)
PL05228: Lutherkirche (Neckarstadt-West, 292 Pläne)
PL05229: Christuskirche (Oststadt, 1995 Pläne)
Weitere Bauprojekte (mit jeweils anderen Signaturen) sind derzeit nicht online verfügbar.

Dem Bestand wurde 2016 nachträglich die Zugangsnummer 30/2016 gegeben.

Literatur
Andreas Schenk, Die Christuskirche – Monument des Glaubens, liturgischer Ort und Gesamtkunstwerk. In: Die Christuskirche in Mannheim. Bauwerk – Gemeinde – Kirchenmusik. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums herausgegeben vom Ältestenrat der Christusgemeinde, in Zusammenarbeit mit Andreas Schenk, Thomas Schlage und Udo Wennemuth, 2011 verlag regionalkultur, S. 11-71.
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268533
 

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