NL Einstein, Siegfried, 1900 (ca.)-1989 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Einstein, Siegfried
Name of the creator / provenance:Nach dem Tod des Schriftstellers 1983 begann seine Witwe zusammen mit drei weiteren Personen (Gisela Kerntke, Ute Schmitt-Gallasch, Eberhard Thieme) mit der Sichtung des umfangreichen Nachlasses. Ziel war die Herausgabe eines Gedichtbands, der bereits 1984 unter dem Titel „Meine Liebe ist erblindet" im Verlag der Mannheimer Quadrate-Buchhandlung erschien. Dabei wurden bereits Dubletten von Zeitungen kas-siert und Verzeichnisse verschiedener Zeitungsartikel angefertigt.
Durch Depositalvertrag vom 15.10.1987 wurde der größte Teil des Nachlasses am 30.10.1987 für zehn Jahre an das Stadtarchiv Mannheim abgegeben. Nach grober Vorordnung und Entmetallisierung sowie vorläufiger Verzeichnung der ersten drei Kartons fand von Oktober bis Dezember 1995 die Verzeichnung und Ordnung des gesamten Bestands sowie die Erstellung des vorliegenden Findmittels durch Andrea Kraft statt. Während dieser Ordnungsphase konnten zusammen mit Ilona Einstein wichtige bestandserschließende Arbeiten durchgeführt und auch das noch bei ihr lagernde restliche Material verzeichnet werden.
Der Bestand wurde außer durch Ilona Einstein bereits im Jahre 1986 durch Manfred Bosch (Schriftsteller, Rheinfelden) und im Sommer 1995 durch Angelika Michelis-Feibel (Bibliothekarin) für Vorträge, Artikel und eine Hausarbeit benutzt.

b) Inhalt und Erhaltungszustand/Besonderheiten
Der Nachlaß besteht aus mehreren Schriftgutkörpern unterschiedlicher Struktur. Die Hauptmasse des Schriftguts konzentriert sich dabei auf die Gruppen Manuskripte, Korrespondenzen (mit Unterlagen zur Haushalts- und Wirtschaftsführung), Hefte und Kladden (Tagebücher, Haushaltsbücher, Notizbücher und -kalender), Zeitungen, Zeit-schriften, Mitteilungsblätter, Zeitungsausschnitte und Bücher. Der Rest setzt sich aus Sachakten zu verschiedenen Betreffen (Einzelfall- und Serienakten), Fotos, Graphiken, Plakaten, Manuskripten fremder Autoren und sonstigem Dokumentationsmaterial zusammen.
Der Inhalt betrifft vor allem Siegfried Einsteins dichterisches Werk, sein berufliches Wirken als Schriftsteller, Journalist, Referent und Dozent an Volkshochschulen, sein persönliches Leben, seine geschäftlichen und wirtschaftlichen Aktivitäten sowie zeit-geschichtliche und biographische Themen.
Der Umfang des Nachlasses beläuft sich auf 77 Archivkartons, inklusive neun Pakete mit Büchern und Schriften, sowie auf eine Schublade mit Großformaten und etwa drei Normalpakete, die noch bei Frau Einstein lagern.
Die Hauptüberlieferung umfaßt die Jahre 1946-1983, allerdings existieren Vorläufer aus der Zeit um 1890 und später (z.B. Gedichtesammlung von 1933; Kinoprogramm 1989).
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Siegfried Einstein wurde am 30.11.1919 als Sohn des jüdischen Warenhausbesitzers Max Einstein und seiner Frau Fanny geb. Marx in Laupheim bei Ulm geboren. Er hatte zwei Geschwister, Rudolf (*1921) und Klara (Clärle) (*1913). Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium. Als er 1934 von Mitschülern in HJ-Uniform verprügelt wurde, schickten ihn seine Eltern, die weitere Übergriffe befürchteten, in die Schweiz. In St. Gallen besuchte er das Institut auf dem Rosenberg (Internat), das er 1936 mit dem Handelsdiplom verließ. 1937 trat er in die Stickerei-Exportfirma Adolph Hahn (Nachfolger von J. D. Einstein) in St. Gallen ein, wo er bis 1939 arbeitete. Bereits in dieser Zeit hatte er gute Englisch-, Französisch- und Spanischkenntnisse erworben.
1939 wurde Einstein vom deutschen Konsulat in der Schweiz die Staatsbürgerschaft aberkannt, sein deutscher Paß wurde eingezogen. Als Staatenloser war ihm nun die Annahme fester Stellen untersagt. Vom 24.2.1941 bis 8.5.1945 war Siegfried Einstein mit Unterbrechungen in Arbeitslagern in der Schweiz interniert. Bereits 1941 erkrankte er im Lager an Paratyphus, dessen Folgen ihn im Laufe seines weiteren Lebens immer wieder gesundheitlich stark beeinträchtigten. Mehrmals ließ er sich vom Arbeits-dienst zur Weiterbildung in Sprach- und Handelsfächern und zur Teilnahme an Kursen der Gewerbeschule und des Kaufmännischen Vereins St. Gallen beurlauben.
Nach 1945 arbeitete Siegfried Einstein als Literatur- und Kunstkritiker für schweizerische Zeitungen. Neben seiner journalistischen Arbeit entstanden zahlreiche Gedichte und Prosatexte sowie Tagebücher und Aufzeichnungen von Berichten ehemaliger Gefangener in Konzentrationslagern. 1946 erschien sein erster Gedichtband „Melodien in Dur und Moll", der Beachtung im In- und Ausland fand. 1947 übersetzte er eine Dostojewski-Novelle aus dem Französischen ins Deutsche. Nach der zweiten Auflage seiner Gedichte erschienen zwischen 1948 und 1951 die Novelle „Sirda" sowie der Erzählungsband „Thomas und Angelina", „Das Schilfbuch", Legenden und eine weitere Gedichtesammlung („Das Wolkenschiff"). Bemühungen, als Angestellter bei Verlagen in der Schweiz auf Dauer eine feste Position zu erlangen, schlugen fehl. So mußte er seinen Lebensunterhalt vor allem mit Konzertbesprechungen für ausländische Zeitungen, Rundfunkbeiträgen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie der Publikation von Gedichten und Prosatexten in Zeitungen bestreiten.
Nachdem er bereits ab 1949 mehrere Reisen nach Deutschland unternommen und dabei Kontakte zu Schriftstellern und Zeitungen geknüpft hatte, entschied er sich 1952, in die Bundesrepublik überzusiedeln. Im Zusammenhang damit erfolgte seine Wieder-einbürgerung. Gemeinsam mit seiner damaligen Verlobten Maria Weismann mietete er 1953 in Lampertheim bei Mannheim eine Wohnung. Nachdem er dort Fuß gefaßt hatte (z.B. war er 1953 Gründungsmitglied und danach Referent der Volkshoch-schule), geriet er durch private Rechtsstreitigkeiten in den Mittelpunkt politischen und journalistischen Interesses. Bei diesem sog. Fall Lampertheim, der im Lauf der näch-sten Jahre mehrere Prozesse nach sich zog, ging es hauptsächlich um Beleidigungs-klagen seitens bzw. gegen den Schriftsteller. Siegfried Einstein fühlte sich als einziger Jude in Lampertheim diskriminiert. Die Angriffe gegen ihn deutete er als neo-national-sozialistische Strömungen in der Bundesrepublik und informierte darüber zahlreiche deutsche und ausländische Zeitungen und Rundfunkanstalten. Besondere Unterstüt-zung erhielt er dabei von Rudolf Pechel, dem Herausgeber der „Deutschen Rundschau" in Stuttgart. In Deutschland fand der Fall ein starkes Echo, das Einstein in der folgenden Zeit mehrere Einladungen zur Mitarbeit als Redner und Journalist ein-brachte (z.B. von „Die Andere Zeitung" oder der „Vereinigung der Verfolgten des Nazi-regimes"). Er nahm einige Angebote wahr, zog aber dabei klare Grenzen zwischen seiner anti-nationalsozialistischen Einstellung und einer parteipolitischen Zugehörig-keit, die er entschieden ablehnte.
Außer durch den Prozeß war die Lampertheimer Zeit durch starke persönliche Schwierigkeiten sowie durch häufige finanzielle Engpässe geprägt. Um sein Einkommen, das er vor allem durch journalistische Tätigkeiten bestritt, aufzubessern, hielt er Reden und Vorträge (u.a. 1956 Grabrede für Heinrich Heine in Paris) und bewarb sich um meh-rere Literaturpreise und Stipendien (1955 Stipendium der Bertelsmann-Stiftung zur Vollendung seines Romans „Jom Kippur", 1956 Thomas-Mann-Spende). Bewerbungen bei verschiedenen Städten als Kulturamts- oder Volkshochschulleiter waren nicht erfolgreich.
Nachdem ihm in Lampertheim gekündigt worden war, bezog er am 1.5.1959 mit seiner späteren Frau Ilona Sand in Mannheim eine Wohnung, in der er bis zu seinem Tod lebte. Es folgten Jahre intensiver Arbeit. 1961 publizierte er sein Buch „Eichmann – Chefbuchhalter des Todes". 1962 unternahm er eine Reise in die Sowjetunion, wo er mit verschiedenen russischen Schriftstellern (u.a. Lew Kopelew) zusammentraf. Veröffentlichungen in russischen und deutschen Zeitungen und Zeitschriften sowie eine zeitweilige Korrespondenz mit den russischen Kollegen folgten. Zwischen 1963 und 1968 unternahm er weitere Auslandsreisen. 1964 gewann Einstein den Tucholsky-Preis der Stadt Kiel. Nachdem aufgrund seiner Einstellung zum israelisch-arabischen Sechstagekrieg 1967 seine Arbeit bei der „Anderen Zeitung" ein Ende gefunden hatte und damit der größte Teil seines journalistischen Einkommens ausfiel, fand er ab 1968 eine feste berufliche Basis als Dozent an verschiedenen Volkshochschulen in Mannheim und Umgebung. Daneben hielt er Vorträge und Ansprachen in ganz Deutschland.
1975 erlitt Siegfried Einstein einen Herzinfarkt; 1978 wurde er erwerbsunfähig und lebte fortan zum Teil von Sozialhilfe, zum Teil von einer kleinen Rente aus seinem Wiedergutmachungsverfahren sowie von Zuwendungen von verschiedenen Seiten. Auch jetzt war er immer noch als Dichter, Referent und Redner in Mannheim und Umgebung aktiv. Dem zweiten Herzinfarkt 1982 folgten Aufenthalte in Sanatorium und Krankenhaus. Am 25.4.1983 verstarb der Schriftsteller in Mannheim an einem weite-ren Herzanfall.
Siegfried Einstein hatte zwei Kinder Daniel und Claire-Caroline, die beide auch in seinen Gedichten und Prosatexten eine Rolle spielen. Außer seinem Bruder Rudolph und seiner Frau Ilona existieren keine direkten Verwandten mehr.
Erste Briefe, Prosatexte und Gedichte sind bereits in Heften und Kladden aus den Jahren 1928 bis 1933 aufgezeichnet. Während der Zeit in der Schweiz entstanden weitere Gedichte sowie Tagebücher, die aber aus verschiedenen Gründen nur teil-weise überliefert sind. Nach dem Krieg begann die Hauptphase seines dichterischen Schaffens, die ihren Höhepunkt in der Veröffentlichung mehrerer Gedicht- und Prosabände fand. Privat führte der Schriftsteller Tage- und Notizbücher, die er immer wieder mit seiner literarischen Arbeit verzahnte. Entwürfe zu Manuskripten notierte er meist handschriftlich in kleineren Heften, in die er z.T. auch maschinenschriftliche Reinschriften in verschiedenen Entstehungsstufen einfügte. Die Rückkehr nach Deutschland veränderte den Schwerpunkt seiner literarischen Arbeit. Fortan standen zeit- und gesellschaftskritische sowie politische Betrachtungen im Mittelpunkt seines Werks, während er auf Gedichte und Prosatexte vor allem zur Erzielung zusätzlicher Einkünfte zurückgriff. Sein Buch „Eichmann – Chefbuchhalter des Todes" machte ihn in und außerhalb Deutschlands bekannt und verschaffte ihm Kontakte mit unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Gruppen. Mit zunehmender Dozenten- und Referententätigkeit in der Mannheimer Zeit schrieb Siegfried Einstein vor allem Vorlesungs- und Redemanuskripte statt politischer Essays. Auch Gedichte und Tagebuchaufzeichnungen entstanden noch bis in die letzten Jahre, allerdings fiel ihm diese Arbeit immer schwerer.
Siegfried Einstein schrieb zwischen 1945 und 1982 für mehr als 30 deutsche und ausländische Zeitungen und Zeitschriften regelmäßig oder sporadisch Artikel. Besonders erwähnenswert sind dabei „Die Andere Zeitung", „Die Tat", „Echo der Zeit", „Kultur und Gesellschaft", „Der Deutsche Michel" und der „Simplicissimus". Das Spektrum der Blätter reicht von Publikationen linkssozialistischer Gruppen bis zu Periodika religiöser Gemeinschaften. In den Zeitschriften finden sich meist Abdrucke seiner Gedichte oder Prosatexte, aber auch Artikel über bekannte Personen (z.B. Heinrich Heine). Zur Dokumentation seiner Veröffentlichungen und Erwähnungen in der Presse sammelte er von Anfang an Belegexemplare von Zeitungen und Zeitungsausschnitte, die er meist in Oktavhefte klebte. Später wurden die Hefte zwar vernachlässigt, die Sammlungstätigkeit hielt er jedoch bis zum Tod aufrecht.Eng verbunden mit Einsteins schriftstellerischem Wirken ist seine reiche Korrespon-denz. Für die Jahre 1948-1983 sind mehrere Korrespondentenserien vorhanden, wäh-rend aus der frühen Zeit nur ein geringer Schriftwechsel überliefert ist. Dabei handelt es sich meist um gemischte Korrespondenz (privat und geschäftlich), aber gleichzeitig auch um Unterlagen zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (Rechnungen, Quittungen, Zahlungsbelege, Warenprospekte u.ä.). Die Korrespondenz der Jahre ab 1968 betrifft v.a. berufliche Angelegenheiten. Als Grund könnte gelten, daß kaum noch Verwandte lebten und seine Freunde zum Teil auch beruflich mit ihm verbunden waren. Leser-briefe existieren v.a. aus der Zeit 1950-1983, aber auch aus den Jahren seiner ersten Veröffentlichungen (z.B. Brief v. Thomas Mann). Bei der Ordnung der Korrespondenz setzte Siegfried Einstein seine kaufmännische Erfahrung ein: Alle Briefe eines Jahres wurden nach Korrespondenzpartnern (bei Verlagen nach Verlagsnamen) in kaufmännischer Weise abgelegt (jüngstes Schriftstück liegt oben). Die Namen der Adres-saten wurden z.T. rot unterstrichen oder ausgeworfen. Außerdem dokumentierte er seine abgesandten Briefe mit Durchschlägen.
Quellen: v.a. Akten Wiedergutmachung, Korrespondenz, Informationen von Frau Ilona Einstein.
Classification:Der Bestand ist unter der Signatur „StadtA MA, Nachlaß Siegfried Einstein, Zug. 16/1987" mit der entsprechenden Archivaliennummer zu zitieren.
Im Anhang des Findmittels finden sich Listen der Publikationen Siegfried Einsteins in chronologischer Reihenfolge, des noch bei Frau Einstein lagernden Materials sowie der wichtigsten Verwandten, Freunde und Bekannten. Sachbetreffe lassen sich bis auf weiteres nur über die Systematik der Inhaltsangabe finden. Die EDV-Fassung des Findmittels läßt jedoch auch gezielte Recherchen zu Personen und Sachbetreffen zu, die in den Titelaufnahmen vorkommen.
Die bereits verzeichneten Prosatexte finden sich unter den Nummern 1 098-1 121, die Gedichte unter den Nummern 763 und 764. Verzeichnisse der Leitartikel liegen den jeweiligen Manuskripten bei und sind im Findmittel vermerkt.
Appraisal and destruction:Der Erhaltungszustand des Schriftguts ist unterschiedlich. Zum Teil entstand Schimmelbildung, die jedoch durch Begasung vor 1990 unterbrochen wurde. Starke Rostflecke, Schäden durch Tesafilm, Schabefraß durch Silberfische und das Vorhandensein zahlreicher Metallteile wie Büro- und Heftklammern, machen Restaurierungsmaßnahmen auf längere Sicht nötig. Bei der Herstellung von Sicherungskopien ist besonders bei den Manuskripten die jeweilige Entstehungsstufe zu beachten.
Besonders erwähnenswert sind die Hefte und Kladden, die sehr gut die verschiedenen Entstehungsstufen der Manuskripte zeigen und wertvolle Datierungshilfen darstellen. Auch die Tage-, Notiz- und Haushaltsbücher bilden eine reiche Quelle für Daten und Fakten. Die fast lückenlos vorhandenen Korrespondentenserien der Jahre 1952-1978 sind ebenso zu bemerken wie die zahlreichen Fotos der Laupheimer Wohnung, Origi-nalgraphiken schweizerischer Künstler, Flugblätter der russischen Armee (die nach Ilona Einsteins Informationen von Lew Kopelew verfaßt worden sind), die sorgfältige Sammlung von Zeitungsausschnitten, die Vertonung eines Gedichts, das Eiserne Kreuz des Vaters als Miniatur sowie mehrere französische, russische und tschechische Zeitungen und Zeitschriften.
Besonders ergiebig ist die Quellenlage zum „Lampertheimer Prozeß" sowie zur Wiedergutmachung, die zahlreiche biographische Daten liefert. Allerdings bedürfen die biographischen und autobiographischen Angaben, die von Siegfried Einstein selbst stammen, vor der Übernahme einer gründlichen Überprüfung, da sie je nach Entstehungszweck sehr persönlich gefärbt sind.
Unter dem noch bei Ilona Einstein lagernden Material finden sich Gedichte von Siegfried Einsteins Vater und seiner Tante Karoline Marx sowie ein Poesiealbum der Schwester und zahlreiche Kinderfotos.

Bearbeitung
Bei der Ordnung und Verzeichnung des Nachlasses wurde der vorgefundene Zustand so weit wie möglich beibehalten. Ursprüngliche Ordnungsprinzipien wurden rekonstruiert und Schriftstücke ohne erkennbaren Zusammenhang danach in den Bestand integriert. Die Archivalien wurden meist in der Reihenfolge, in der sie im Karton lagen, verzeichnet und erst nachträglich klassifiziert, was zu Springnummern im Findmittel führt. Eine Ausnahme bilden dabei die Manuskripte und Fotos, die zum Teil im Block verzeichnet wurden. Dabei wurde eine Kartei mit über 300 Titeln zu Prosatexten und Essays sowie mit mehr als 80 verschiedenen Gedichten angelegt. Außerdem wurden bereits von Ilona Einsteins Mitarbeiterinnen Verzeichnisse von Manuskripten für Leitartikel angefertigt.
Die Titel der einzelnen Positionen konnten durch zahlreiche Vermerke erschlossen werden. Widmungen und Pseudonyme wurden ebenso angemerkt wie Hinweise auf Umfang, besondere Entstehungsstufen, Verlage und Verlagsorte.
Die Bücher und Schriften wurden nach Aussonderung von Dubletten und verschiedenen Einzelexemplaren in Übereinstimmung mit Ilona Einstein in die Archivbibliothek überführt. Eine Liste befindet sich im Anhang des Findmittels.
Alle Bücher, Akten, Fotos, Poesiealben und Hefte, die noch in der Wohnung von Ilona Einstein lagern, jedoch zum Bestand gehören, sind ebenfalls in einer Liste im Anhang des vorliegenden Findmittels verzeichnet.
Eine Kassation seitens des Stadtarchivs erfolgte nicht.

Bedeutung des Nachlasses
Der vorliegende Nachlaß zeichnet sich durch eine hohe Dichte an Dokumentationsmaterial zu verschiedenen Themenbereichen aus. Person, Leben und Wirken Siegfried Einsteins werden auf vielfältige Weise ebenso belegt wie sein soziales Umfeld. Die zahlreichen Manuskripte in ihren verschiedenen Entstehungsstufen stellen im Zusammenhang mit Tagebüchern und Korrespondenzen eine gute Grundlage für litera-turwissenschaftliche Arbeiten dar. Nach Erschließung der restlichen Gedichte und Prosatexte bietet sich ein Fundus für weitere Publikationen. Anhand des reichlich vorhandenen Sammlungsguts und aufgrund Siegfried Einsteins enger Verflechtung mit den politischen Problemen der jungen Bundesrepublik (Neo-Nationalsozialismus, Aufrüstung u.ä.) können zeit- und sozialgeschichtliche Forschungen zu verschiedenen Themen durchgeführt werden.
Der Bestand besitzt auch lokale Bedeutung, da er einen Teil des Bildungswesens der Stadt Mannheim und der umliegenden Städte (Vorlesungen, Vorträge) sowie der Aktivität verschiedener religiöser, politischer und kultureller Gruppen und Einrichtungen dokumentiert (Jüdische Gemeinde, Gewerkschaftsjugend, Galerien, Nationaltheater u.a.).
Auch für Vorträge, Artikel und v.a. für Ausstellungen ist das vorliegende Material hervorragend geeignet, da es eine weite Zeitspanne umfaßt und zahlreiche ausstellungswürdige Stücke enthält.
Aufgrund der engen Verzahnung der Korrespondenzen, Manuskripte und Sammlungen bildet der Bestand einen einheitlichen Archivgutblock, der auf keinen Fall getrennt werden sollte.
Usage notes:Der vorliegende Bestand ist ein Depositum, d.h. er befindet sich im Eigentum von Ilona Einstein. Deshalb bedarf jede Benutzung und Veröffentlichung der Archivalien grundsätzlich ihrer Zustimmung. Ansonsten gelten die Bestimmungen des Landesarchivgesetzes von Baden-Württemberg sowie die Archivordnung der Stadt Mannheim.
Comments:Liste der Buchpublikationen Siegfried Einsteins

a) eigene Publikationen:

Melodien in Dur und Moll. Gedichte. - Zürich 1946: Carl Posen-Verlag, - 46 S.

Melodien in Dur und Moll. Gedichte. 2. verb. Aufl. - Zürich 1948: Beer - 43 S.

Sirda. Novelle. Mit Illustrationen von Alfred Kobel. - Zürich 1948: Speer, - 53 S.

Thomas und Angelina. Erzählung. Mit Illustrationen von Alfred Kobel. - Thal-St. Gallen 1949: Pflug-Verlag, - 67 S. - (Bücher der Ernte 2)

Das Schilfbuch. Erzählung. Mit Illustrationen von I. Kuratle. - Thal-St. Gallen 1949: Pflug-Verlag, - 56 S. - (Bücher der Ernte 5)

Das Wolkenschiff. Gedichte. - Zürich 1950: Beer, - 147 S.

Legenden. Mit Illustrationen von F. Danksin. - Basel [u.a.] 1951: Vineta-Verlag, - 81 S.

Eichmann - Chefbuchhalter des Todes. - Frankfurt/M. 1961: Röderberg-Verlag, - S.


b) Übersetzungen:

Dostojewski, F.M: Die Frau eines Andern oder der Mann unter dem Bett [aus dem Franz. übertr. von Siegfried Einstein]. - Bern 1947: Scherz, - 76 S. - (Parnass-Bücherei ; 75)

Mauge, Roger: Die Geschichte vom Goldfisch [aus dem Franz. übertr. von Siegfried Einstein]. - Hamburg 1961: Rütten&Loening, - [23 Bl.]


c) Gedichte in Anthologien:

Deutsche Lyrik der Gegenwart. - Stuttgart 1955 - 1960: Reclam

Lyrik und Prosa junger Mannheimer Autoren. - Mannheim 1956

An den Wind geschrieben: Lyrik der Freiheit; Gedichte der Jahre 1933 - 1945. - Darmstadt 1960/61: Agora-Verlag

Botschaften der Liebe in deutschen Gedichten des 20. Jh. - Frankfurt/M. [u.a.] 1960: Propyläen-Verlag

Gedichte gegen den Krieg. - München 1961: Kindler

An den Wind geschrieben: Lyrik der Freiheit 1933 - 1945. - München 1962: dtv

Zeitgedichte - Deutsche politische Lyrik seit 1945. - München 1963: Piper.

Leiden am Dasein. - Rohlfshagen 1963

Deutsche Teilung. Ein Lyrik Lesebuch. - Wiesbaden 1966: Limes-Verlag

Lyrik unserer Zeit. - Gütersloh o. J.: Bertelsmann

d) Vorworte:

Faschismus - Getto - Massenmord. Dokumentation über Ausrottung und Widerstand der Juden in Polen während des Zweiten Weltkrieges. - Frankfurt/M. o. J.: Röderberg-Verlag

e) Buchveröffentlichungen nach 1983:

Meine Liebe ist erblindet. Gedichte; mit Illustrationen von Ilana Shenhav. - Mannheim 1984: Quadratebuchhandlung

Wer wird in diesem Jahr den Schofar blasen? Essays, Gedichte, Aufsätze und Reden. - Gießen 1987: Focus-Verlag


2. Liste des noch bei Frau Einstein lagernden Materials:


A1
An den Wind geschrieben: Lyrik der Freiheit; Gedichte der Jahre 1933 - 1945. Gesammelt, ausgewählt und eingeleitet von Manfred Schlösser. Darmstadt 1960: Agora-Verlag. - 369 S. (Eine humanistische Schriftenreihe; 13/14).Bem.: enthält S. 178 S. Einstein: „Der ewige Jude"; S. 298 S. Einstein: „Schlaflied für Daniel"


A2
Botschaften der Liebe in deutschen Gedichten des 20. Jahrhunderts. Ausgewählt und hg. von Christine Brückner. Frankfurt/M. 1960: Ullstein, - 95 S.
Bem.: enthält S. 10 S. Einstein: „Strophen für Jeanette"

A3
Deutsche Lyrik der Gegenwart: eine Anthologie. - 3. erw. Aufl. - Stuttgart 1960: Reclam, - 268 S.Bem.: enthält S. 75 S. Einstein: „Der Heimweg", S. 76 S. Einstein: "Strophen"


A4
Dostojewski, F. M.: Die Frau eines Andern oder der Mann unter dem Bett [aus dem Franz. übertr. von Siegfried Einstein]. - Bern 1947: Scherz, - 76 S. (Parnass-Bücherei ; 75)


A5
Einstein, Siegfried: Melodien in Dur und Moll. Gedichte. 2. verb. Aufl. - Zürich 1948: Beer, - 43 S.
Bem.: enthält Karte von Hermann Hesse mit Grußworten und Graphik A6
Einstein, Siegfried: Legenden. - Basel [u.a.] 1951: Vineta-Verlag, - 81 S.


A7
Einstein, Siegfried: Das Wolkenschiff. Gedichte. - Zürich 1950: Beer, - 147 S.


A8
Gedichte gegen den Krieg. Hg. von Kurt Fassmann. - München 1961: Kindler, - 325 S.


A9
Welch ein Wort in die Kälte gerufen. Ausgewählt von Heinz Seydel. - Ost-Berlin 1968: Verlag der Nation, - 584 S.
Bem.: enthält S. 155 S. Einstein: „Der ewige Jude", S. 507 S. Einstein: „Schlaflied für Daniel"


A10
Mauge, Roger: Die Geschichte vom Goldfisch [aus dem Franz. übertr. von Siegfried Einstein]. - Hamburg 1961: Rütten&Loening, - [23 Bl.]


A11
Fotoalbum
Enthält v.a.: Kinderfotos; Fotos von S. Einstein mit den Eltern und Geschwistern; Kinderbild des Vaters: Jugendfoto der Mutter; Paßfotos von Verwandten; Fotos der Gräber der Familie Einstein in Laupheim
Darin: Todesanzeige von Clärle Einstein ([um 1890]-[um 1964])

A12
100 Jahre Kaufhaus D. M. Einstein, Laupheim
Album
Enthält: Zeitungsausschnitte; Fotos der Gebäudes, der Auslagen und der Ausstellung
Darin: Fotos der Urgroßeltern und Großeltern Einstein 1932


A13
Englischheft für Max Einstein
Bem.: enthält auch Einträge von Frau Einstein 1935 - 1939


A14
Abschriften von Briefen S. Einsteins an Tante Karoline
kleines Heft
Enthält: Gedichte; Geschichten; Kinderzeichnungen von S. Einstein 1928 - 1933
Darin: Gedichte von Karoline Marx
Bem.: mit Widmung an die Eltern Siegfrieds 1927


A15
Zeugnisheft der Israelitischen Schule Laupheim für S. Einstein 1927 - 1930

A16
Worte von Tante Karoline an Siegfried zur Bar-Mizwa am 10. Dez. 1932
kleines Buch mit Stickereieinband
Bem.: mit Widmung an Siegfried

A17 - Laufzeit: 1922 - 1937
Gedichte von Max Einstein
Enthält u.a.: Gedichte zu Verlobung, Polterabend und Hochzeit des Schwagers Solo Marx und Frau; Gedichte über ReichenhallDarin: Gedicht von S. Einstein: „Dir liebe Mutter" für ein Preisausschreiben für Kinder von 7 bis 15 Jahren des Stuttgarter „Neuen Tageblatts" (1930)


A18
Ansichtskartenheft "Algier"16 Karten
Bem: von Siegfrieds Reise mit dem Vater nach Algerien [1933]

A19
Brief von Julius Einstein an Fanny Einstein, 3. Nov. 1941

A20
Ansichtskarte von Clärle und Siegfried aus Mittelberg an die Familie in Laupheim, 27. Aug. 1932


A21
Feldpostkarte aus Victoriaberg bei Remagen von [Max Einstein] an Fanny Einstein, 4. April 1918


A22
Rückschein über eingeschriebene Karte von Fanny Einstein-Marx, St. Gallen, an Karoline Marx, Theresienstadt/Prag; 3. Aug. 1942 1942


A23
Postkarte von Benno Stern, Laupheim, an Gebrüder Einstein, Winkelriedstr. 1, St. Gallen, 1. März 194
0Bem.: mit Aufschrift „1. Karte aus der Heimat" 1940


A24- Laufzeit: 1931 - 1938
Gedichte von Siegfried Einstein
Album, 136 S.
Enthält u.a.: "Die Eltern"; "Die Nacht"; „Musik"; „Schicksalsschlag"; „Schwere Stunden"; „Mein Bodensee"
Darin: Eintrag von 21. April 1976 zum Gedicht „Zum Jahreswechsel"
Bem.: enthält zahlreiche Widmungen an Damenbekanntschaften; S. 108-118 andere Schrift


A25 - Laufzeit: 1923 - 1928
Max Einsteins gesammelte Werke
Kladde, 15 S. beschrieben
Enthält u.a.: „O, du mein Reichenhall!"; „Adam und Eva im Paradies"; „Mein teures Vaterland"


A26 - Laufzeit: 1920 - 1930
Poesiealbum von Clärle Einstein
Enthält u.a.: Gedichte von Tante Karoline zum Schulantritt 1920 und zur Erinnerung 1922; Einträge von Mitschülerinnen aus Laupheim und aus einem schweizerischen Pensionat
Darin: Lied aus einem evangelischen Gesangbuch: „So nimm denn meine Hände"
Bem.: Widmung „Von Clärle für Siegfried Einstein" [Siegfrieds Schrift]


A27 Ilona und Siegfried Einstein in Florenz Fotografie [1963]


A28 - Laufzeit: (1950, 1971 - 1975), 1986
Zeitungsberichte über Veröffentlichungen und Veranstaltungen zu Siegfried Einsteins Werken
Enthält u.a.: Zeitungsartikel über Vorstellung des Gedichtbands „Meine Liebe ist erblindet", 3. Mai 1984; „Die Wirklichkeit des Gedichts", Manuskript von Andreas Schwarz, Heidelberg, 1986
Darin: Zeitungsartikel über Hertha Nathorff, 16./17. Mai 1987; Einladung der Volkshochschule Ulm an S. Einstein, 1950


A29
Chorbuch für gleiche Stimmen. Hg. von Karl Haus und Franz Möckl. München 1974: Bayerischer Schulbuch-Verlag, - 128 S. (Der junge Musikant)Bem.: enthält Nr. 91 S. Einstein: „Zünd an das Licht"


A30
„Schlaflied für Daniel", Vertonung des Gedichts von S. Einstein durch Dietrich Lohtt, Heidelberghandschriftl. Entwurf, Kopie, 4 S. [nach 1983]


A31
„Schlaflied [für Daniel]", Vertonung des Gedichts von S. Einstein durch Corrado Vitale, Genuahandschriftl. Entwurf, Kopie, 32 S. o. J.


A32 Laufzeit: Juni 1984
„Wiegenlied [für Daniel]", Vertonung des Gedichts von S. Einstein durch Martin Rudolphhandschriftl. Entwurf, Kopie, 7 S.Darin: „Wiegenlied im Kriege", Vertonung eines Gedichts von S. Einstein durch Wolfram Müller; Kopie aus „Schokolade, Sandmann und Costa Pirania"Bem.: „Meinem [den] Kriegsdienst verweigernden Bruder Frank"

A33
Schokolade, Sandmann und Costa Pirania. Neue Lieder. Hg. von Hildegard Krützfeldt-Junker. - Regensburg: Bosse 1984. - 30 S.
Bem.: enthält S. 26f. von S. Einstein „Wiegenlied im Kriege", vertont von Wolfram Müller



A34 - Laufzeit: 1943 - 1951, 1965
Briefe
Enthält u.a.: Werner Joh. Guggenheim; Hermann Hesse (durch Sekretär); Schreiben an Dr. Hecker, Chefarzt Theresien-Krankenhaus, Mannheim; Ossip Kalenter; Emil Ludwig; Jo Mihaly
Darin: Aufsätze von und über Hermann Hesse, 1937 - 1947, z.T. mit Signierung durch Hesse; Presseausweis S. Einstein; zwei Reprofotografien von Basel, aufgenommen von Many Koerner, Bekannter aus schweizerischem Arbeitslager, 1943; Buchbesprechungen; Lesung aus S. Einsteins Werken mit Berthold Toetzke, Mannheim, 4. Feb. 1992; Zeitungsartikel [St. Galler] „Morgenblatt" über Verleihung des Tucholsky-Preises an S. Einstein, [1964]; Fleißbildchen des Bruders Rudolph; Gratulationskarte


A35 - Laufzeit: 1932
100jähriges Jubiläum der Firma D. M. Einstein, Laupheim, 30. Okt. 1932
Enthält: Jubiläumsplakat; Zeitungsanzeige zum Jubiläumsverkauf

A36:
100jähriges Jubiläum der Firma D. M. Einstein, Laupheim, 30. Okt. 1932
Enthält v.a.: Glückwunschschreiben und Telegramme A-Z; Gratifikationen an Mitarbeiter
Darin: Dankschreiben von Max Einstein an den Kreisleiter der NSDAP, Laupheim, wegen Überführung Clärles
Bem.: enthält Schreiben von J. D. Einstein, New York Laufzeit: Okt. - Dez. 1932, Jan. 1933
Bemerkung: 1 Bild von Karoline Marx, sowie der Originalbrief von Thomas Mann von 1947 befinden sich ebenfalls noch im Besitz von Frau Einstein.


3. Liste der für Biographie und Nachlaß wichtigen Personen(Quellen: Korrespondenz, Akten Wiedergutmachung und Fall Lampertheim, Informationen von Frau Einstein)



Claire-Caroline, Tochter Siegfried Einsteins; geb. 5.12.1972 Mannheim (s. Ansichtskarte in Nr. 489)

Daniel, Sohn Siegfried Einsteins, geb. 1946 in der Schweiz (s. Korrespondenz Schmidhauser); lebt in der Schweiz

Einstein, Klara, genannt Clärle (1913 - 1933); besuchte eine Kunstschule in München; verunglückte 1933 bei einer Bergtour mit Siegfried tödlich

Einstein, Fanny, geb. Marx (1892 - 1964), aus Altenstadt/Iller; Mutter Siegfried Einsteins; Geschwister: Karoline und Solo Marx; verheiratet mit Max Einstein; drei Kinder: Klara, Siegfried, Rudolph; 1912 - 1940 wohnhaft in Laupheim bei Ulm; emigrierte 1940 mit ihrem Mann in die Schweiz nach St. Gallen; dort als Staatenlose wohnhaft seit dem 29.2.1940 bis zu ihrem Tod.

Einstein, Max (1878 - 1944), aus Laupheim bei Ulm; Vater Siegfried Einsteins; bis 1938 Besitzer des Kaufhauses Einstein in Laupheim; Teilnehmer am Ersten Weltkrieg; Eisernes Kreuz; verfaßte Gedichte; verheiratet mit Fanny, geb. Marx.; etwa 1938 bis 1940 im Konzentrationslager Dachau; durch Bürgschaft der Firma Adolph Hahn, St. Gallen, Ausreise in die Schweiz möglich

Einstein, Rudolph (geb. 1921); folgte seinem Bruder Siegfried 1936 in das Internat auf dem Rosenberg in St. Gallen. Erlernte das Stickereimalen, da freie Berufe von Staatenlosen ausgeübt werden konnten. (s. Wiedergutmachung 1952 ); Einbürgerung in die Schweiz; dort Heirat; lebt noch in St. Gallen

Hoehl, Egbert, Mannheimer Schriftsteller, befreundet mit Siegfried Einstein

Hornfeck, Wilhelm, Polizei-Oberkommissar in Lampertheim; einer der Beteiligten des Lampertheimer Prozesses

Keilmann, Karl, Rechtsanwalt und Notar in Lampertheim; 1955 für die FDP im Lampertheimer Magistrat; Landtagsabgeordneter der FDP in Hessen; Aufsichtsratsvorsitzender der Lampertheimer Vereinsbank; kündigte Einsteins Wohnung in Lampertheim; beteiligt an mehreren Prozessen mit Siegfried Einstein

Kobel, Alfred, Illustrator von „Sirda" und „Thomas und Angelina"

Nagel, Heinz, Rektor in Gießen, aktiv in der Deutschen Friedensunion, befreundet mit Siegfried Einstein; zusammen mit ihm 1962 in der Sowjetunion

Lien, Fanny, Freundin von Ilona und Siegfried Einstein

Marx, Karoline; gest. in Theresienstadt; Tante von Siegfried Einstein; künstlerische Begabung (Klavier, Gedichte); beeinflußte Siegfried Einstein stark

Nathorff, Hertha, genannt Tante Hertha, Freundin von Fanny Einstein, gebürtig aus Laupheim, später Auswanderung nach Amerika; dort schriftstellerisch tätig; Korrespondenz mit Siegfried Einstein

Nothelfer, Agnes, gest. 1960 (s. Todesanzeige Nr. 166), langjährige Haushaltshilfe der Familie in Laupheim und St. Gallen

Pechel, Rudolf , Stuttgart; Herausgeber der „Deutschen Rundschau", unterstützte Siegfried Einstein im Fall Lampertheim journalistisch und persönlich; Prozeß mit Wilhelm Rau

Rau, Wilhelm, Lampertheim, Spätheimkehrer aus der Sowjetunion; Prozesse mit Siegfried Einstein und Rudolf Pechel wegen Beleidigung

Schmidt, Jakob, Elektromeister in Lampertheim, 1955 Vorstand des Lampertheimer Verkehrsvereins, Stadtverordneter der FDP und erster Prozeßgegner Siegfried Einsteins (Herdprozeß); weiterhin persönlich am Fall Lampertheim beteiligt (s. Adenauerbrief, Fotosammlung, Akten zum Fall Lampertheim)

Sand, Ilona, geb. 1928; Ehefrau von Siegfried Einstein; Mitherausgeberin des Buchs „Meine Liebe ist erblindet"

Thieme, Eberhard, Neckarhausen; literarisch interessiert; befreundet mit Siegfried Einstein; gab zusammen mit Frau Einstein, Frau Kerntke und Frau Schmitt-Gallasch 1984 das Buch „Meine Liebe ist erblindet" heraus

Weismann, Maria, geb. 1927; 1953 - 1957 Lebensgefährtin und Verlobte Siegfried Einsteins

Vetter, Verleger des Pflug-Verlags in St. Gallen; Sohn namens Peter (vgl. „Peterli;s erster Schmerz" u.a.)

2. Anhang:
Der Bestand wurde vom Unterzeichner im Februar 2000 in die Datenbank FindStar überspielt.
Mannheim
gez. Dr. Ulrich Nieß
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268594
 

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