NL Hofmann, Josef, 1874-1971 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Hofmann, Josef
Name of the creator / provenance:Die Unterlagen gelangten über einen Enkel von Josef Hofmann, Herrn Herbert Hofmann, Rennershofstr. 12, Mannheim in das Stadtarchiv.
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:geb.: 23.03.1894, Mannheim, Sohn des Zollbeamten und Lagermeisters Herrmann Hofmann
gest.: 06.08.1970, Mannheim
Aus den beiden Ehen Josef Hofmanns entstammen sieben Töchter.

1900-1908 Volksschule Mannheim
1908-1910 kaufmännische Lehre bei Firma Fochtenberger, Mannheim
1911-1912 Städtisches Schreibbüro, Mannheim
1912-1917 Bibliotheks-Assistent, Handelshochschule Mannheim
1917-1919 Kartothekführer im Kriegsgefangenenlager Mannheim
1919 arbeitslos
1920-1924 Angestellter beim Badischen Bezirksbauamt, Mannheim
1924-1926 selbständig im Bereich Foto- und Reklamekunst (Josef Hofmann & A. Krämer)
1926-1928 arbeitslos
1929 Geschäftsführer in der Fotoabteilung der Firma Mohnen, Mannheim
1930-1933 arbeitslos
1933-1943 Angestellter und Fotograf beim Städtischen Hochbauamt Mannheim
23./24.09.1943 Totalschaden der Wohnung in D4, 1 durch Fliegerangriff
Anschließend Evakuierung mit Familie nach Illmensee/Überlingen
Anfang 1944-März 1945 selbständiger Fotograf in Illmensee
März 1945 Verhaftung durch die Gestapo und vierwöchige Haft im Wallgutfängnis in Konstanz
1.11.1945 Rückkehr Hofmanns nach Mannheim
1.04.1946 Arbeitsaufnahme im Ernährungs- und Wirtschaftsamt in Mannheim; nachfolgend Tätigkeit bei verschiedenen anderen städtischen Ämtern
1950-1959 Angestellter und Fotograf beim Stadtplanungsamt in Mannheim
Frühjahr 1952 Scheidung von Ehefrau Hedwig geb. Brandt; Sommer 1952 Heirat mit 2. Ehefrau Anneliese geb. Sauer
Nach seiner Pensionierung 1959 arbeitete Hofmann bis 1963 bei der Stadt Mannheim als freier Mitarbeiter (Fotograf, Zeichner und Werbegraphiker) sowie im Bereich der Kinowerbung bei der Firma Pichler und Kasse.

Zu den Verdiensten Josef Hofmanns für die Stadt Mannheim gehörte es, 1941 die umfangreiche Sammlung an Glasplatten-Negativen des Städtischen Hochbauamts aus dem Dachgeschoß des Kaufhauses in N1 in die Luftschutzräume des Rathauskellers in E5 überführt zu haben. Im September 1943 wurde das Alte Kaufhaus ein Opfer von Brandbomben. So konnte diese einmalige, heute im Stadtarchiv-Institut für Stadtgeschichte verwahrte Sammlung, erhalten bleiben. In der Nachkriegszeit war Hofmann als Fotograf beim Städtischen Bildarchiv des Stadtplanungsamts u. a. bei der Einweihung der Kurpfalzbrücke in Anwesenheit von Bundespräsident Heuss tätig. Zahlreiche städtische Publikationen beinhalten Fotoaufnahmen Hofmanns ("Liebes altes Mannheim"). Auch war er Mitgestalter der Fotoausstellung "Mannheim im Bild" aus Anlass des 350-jährigen Stadtjubiläums, 1957.
Neben der Fotografie lag eine Begabung Hofmanns auch im Bereich der Werbegraphik. Schon 1924 leitete er ein Fachgeschäft für Foto- und Reklamekunst. Als begabter Zeichner bot er auch persönlich verfaßte Firmenreklame verschiedenen Werbeagenturen an. Bereits ab 1915 ist die Publikation von Freizeitgedichten Hofmanns in lokalen Zeitungen ebenso belegt wie das Verfassen von stadtgeschichtlichen Artikeln.
Ein besonderes Steckenpferd von Josef Hofmann war die Herstellung von Neujahrskarten in Kombination von Graphik und Fotografie. Dokumentiert ist der private Versand seiner Grußkarten seit Anfang der zwanziger Jahre bis 1964.
Classification:Der Nachlass beinhaltet Schriftgut und Fotos.
Das Schriftgut gliedert sich in persönliche und berufliche Unterlagen. So lässt sich beispielsweise der Berufsweg Hofmanns anhand der überlieferten Personalunterlagen und Dienstzeugnisse sehr gut nachvollziehen.
Ein interessantes Detail zur Geschichte des 1. Weltkriegs in Mannheim liefert die Tätigkeit Hofmanns als Kartograph im Kriegsgefangenenlager Mannheim. Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang die Programmblätter des Lagertheaters und auch die Sammlung französischer Lagerlieder. Auch Fotos des Lagers sind überliefert.

Weiterhin ist das Notizbuch Hofmanns mit Aufzeichnungen über die von ihm für die Stadt Mannheim gefertigten Fotoaufnahmen erwähnenswert. Aber auch die Tätigkeit Hofmanns als Werbegraphiker und -fotograf ist durch Belege und Entwürfe sehr gut dokumentiert.
Appraisal and destruction:Insgesamt vermittelt der Nachlass das Bild eines mit der Geschichte der Stadt Mannheim eng verbundenen Menschen, der sich mit seiner beruflichen Tätigkeit als Fotograf, zunächst beim Hochbauamt, nach dem Krieg beim Stadtplanungsamt sehr stark identifizierte, wie beispielsweise die Rettung der Glasplattensammlung im 2. Weltkrieg und das Engagement für die Konzeption einer Fotoausstellung zum 350jährigen Stadtjubiläum eindeutig belegen.
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=1268669
 

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