NL Albus 2/2010, 1879-1981 (Bestand)

Archive plan context


Title:NL Albus 2/2010
Vorwort:Der Nachlass wurde dem Stadtarchiv Viernheim Mitte 2010 von Frau Ursula Körber überlassen. Frau Körber ist aus Berlin nach Viernheim verzogen, um eine Freundin zu unterstützen, einer Verwandten von Wilhelm Albus. Nach dem Tod von Herrn Albus interessierte sich niemand aus der Verwandtschaft für seine persönlichen Dokumente. Da die Unterlagen Soldatenbilder enthalten, bot Frau Körber diese dem historischen Museum in Frankfurt an, das zu dem Thema Zweiter Weltkrieg per Zeitungsaufruf Fotos suchte. Von dort wurde sie an das hiesige Museum verwiesen, da der Lokalbezug der Fotos zu Frankfurt fehlt. Die Verzeichnung erfolgte durch den Azubi FaMi des Stadtarchiv Mannheim Herrn Glover im Rahmen eines Praktikums im Stadtarchiv Viernheim. Anlässlich ihres Umzugs nach Weimar lieferte Frau Körber Unterlagen nach. Die Überarbeitung der Verzeichnung erfolgte im Sommer 2017 durch Helmut Büchler. Dabei wurden v.a. die Kriegsfotos durch Internetrecherche erschlossen und von ihm militärgeschichtlich eingeordnet (Bild-Signatur 14793 bis 14830). Der Bestand ist untergliedert nach Vater und Sohn: Otto Albus Förster in Viernheim. Darin zwei Dokumente zu seiner Tochter (Nr. 44, 45) und Wilhelm Albus, Lehrer und Schulleiter der Nibelungenschule, Ehefrau Christina, geb. Michel.
Comments:Otto Albus, Förster zu Viernheim, Otto Albus (ev.) wurde am 16. September 1879 in Wippenbach, heute Ortenberg, Kreis Büdingen, heute Wetteraukreis geboren. Laut Militärpass trat er am 14. Oktober 1898 als "zweijährig Freiwilliger" in das Großherzoglich Hessische Infanterie-(Leibgarde) Regiment Nr. 115, 11. Kompanie (in Darmstadt) ein. Von dort wurde er entlassen als Unteroffizier am 30. November 1902. Er bestand 1902 die Prüfung zum Forstwart. 1903 trat er seine erste Dienststelle in Treis an der Lumda in seinem Heimatlandkreis an. 1904 wurde er der Oberförsterei Viernheim zugewiesen als "Unterstützung". 1906 wurde er fest in das Beamtenverhältnis übernommen (Großherzogl. Oberförsterei Jägersburg). Seine Dienststelle war nunmehr Langwaden. Zu der Zeit leistete er Wehrübungen beim Landwehr Infanterieregiment 118 ("Leibkompanie Prinz Karl") und erneut beim Infanterieregiment 115. Mit dem Landwehrregiment 118 zog er in den Ersten Weltkrieg, geriet bereit 1914 in Gefangenschaft nach Frankreich aus der er 1920 entlassen wurde (Foto 14831) Wann er wieder nach Viernheim kam ist nicht ersichtlich, jedoch muss dies wohl nach seiner Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg gewesen sein, denn alle weiteren Unterlagen ab 1920 beziehen sich auf seine Wohnung in Viernheim. Wilhelm Albus (ev.), geb. 27.3.1911 in Viernheim, Sohn des Försters Otto Albus (ev.) und seine Frau Christine geb. Michel (ev.), Wilhelm Albus am besuchte ab 1920 die Gemeindeschule in Viernheim (zwei Zeugnisse), 1930 Abschluss am Realgymnasium in Weinheim, studierte ab Sommersemester 1930 Pädagogischen Institut Darmstadt, wurde 1933 Junglehrer; 1938 Heirat mit Elfriede Hofmann (Wohnort: Eichelsdorf). Wilhelm Albus wird lt. Wehrpass zum 1.8.1938 als Freiwilliger in die Wehrmacht aufgenommen und zwar ins Infanterieregiment 116 in Friedberg. Ab Aug. 1939 wird das Regiment als Inf. Reg. 355 weitergeführt, ab 1942 als Grenadierregiment 355. Mit diesem Regiment nimmt er ab 1940 am Feldzug nach Norwegen teil. 1940 erfolgt die Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit als Lehrer, 1943 Beförderung zum Leutnant, Militäreinsatz in Norwegen, Ehe gescheitert, 1947 Zuzug nach Viernheim Wilhelm Albus hinterlässt 41 Fotos im Zeitraum zwischen April 1940 und 1958. Der größte Teil sind Bilder seines Kriegseinsatzes vom April bis Dezember 1940; Signatur 14793-14830. Beurteilung der Fotos Wilhelm Albus wurde wohl zur 8. Komp.(schwere Maschinengewehrkompanie)1) im 1. Bataillon des 355. Infanterieregiments der 214. Infanteriedivision eingesetzt. Die 214. Infanteriedivision war maßgeblich an der Invasion in Norwegen ab April 1940 beteiligt ("Unternehmen Weserübung"). Die Fotos zeigen Albus zunächst als Gefreiten bei einer Schießübung wohl noch in der Heimat (Vermerk auf der Rückseite: Unser kleiner Bunker in Dillingen (?)) 4) Die Truppen wurden in der Folgezeit mit dem Flugzeug nach Norwegen verlegt. Auf den Fotos erscheint Albus auf einem Flugfeld vor der Maschine vom Typ Junkers Ju 52. Dieses Flugzeug wurde nachweislich zum Transport der Truppen nach Stavanger eingesetzt. Es ist anzunehmen, dass es sich dabei um die Kampfgruppe z.b.V. 106 des Kampfgeschwaders 4 handelt. Man kann davon ausgehen, dass Wilhelm Albus mit seiner Einheit an den Kämpfen am Bijrkedal-Pass teilgenommen hat. In der Folgezeit ab Juni 1940 wurde seine Einheit weiter nach Südosten verlegt, denn ab dato erscheinen Vermerke auf den Fotos aus Mosby an der Otra und Kristiansand (im Notizbuch ebenfalls vermerkt). Im Notizbuch finden sich Aufstellungen über den militärischen Werdegang (Beförderungen) und Aufenthalte, aufgezeichnet am 1. Mai 1947 in der Gefangenschaft. Daraus wird die Zugehörigkeit zu verschiedenen Heereseinheiten im Verlaufe des Krieges deutlich. Die Entlassung aus der Gefangenschaft erfolgte lt. Entlassungsschein am 5. Juni 1947. Ab 6. Juni 1947 ist Wilhelm Albus wieder in Viernheim gemeldet. Wilhelm Albus war in den 1960er Jahren Schulleiter der neu gebauten Nibelungenschule und saß über
Bundesland:Hessen
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

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Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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