Klinikum, 1873-1999 (Bestand)

Archive plan context


Title:Klinikum
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Unter der Regierung des Kurfürsten Johann Wilhelm entstand am 13 Jan. 1701 die erste städtische Krankenanstalt. Dieses sog. Nothaus diente der Beherbergung und Verpflegung fremder und kranker Armer. Mit von Landesherr und Kirche zur Verfügung gestellten Mitteln entstand sodann in den Jahren 1728 bis 1735 das katholische Borromäushospital in R 5,1, das vom Orden der Barmherzigen Brüder verwaltet wurde und sich aus einer Reihe von Verbrauchssteuern finanzieren mußte. Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden in Mannheim weitere Krankenhäuser, so das Reformierte Spital in F 6,4-5, das Lutherische Spital in G 4,17, das Israelitische Spital in E 5,9 sowie das Katholische Bürgerhospital in J 2,14 (siehe eigene Beständeübersicht). Nachdem das Katholische Bürgerhospital im Jahr 1784 in seine neuen Räume im Quadrat E 6,1 übergesiedelt war, erwarb die Stadtgemeinde Mannheim zur Erweiterung des Nothauses zunächst das Gebäude in J 2,14, mietete zum gleichen Zweck 1806 die Räume des aufgelösten Borromäushospitals. Auf Vorschlag des Stadtphysikus Hofrat Dr. Schuler wurde das Nothaus am 3. Sept. 1807 in Städtisches Krankenhaus umbenannt. Am 28. Juni 1808 wurden die Räume des Borromäushospitals von der Stadtgemeinde angekauft, gleichzeitig das Gebäude in J 2,14 verkauft. Großherzog Karl Friedrich von Baden übernahm als Landesherr das Protektorat über das Krankenhaus. Bis zum Jahr 1900 wurden mehrere Erweiterungsbauten auf inzwischen angekauften Grundstücken im Quadrat R 5 notwendig. Im gleichen Quadrat entstand das Spital für Lungenkranke, das sich aus dem 1871 vollendeten Isolierspital entwickelte. Als der Platz für weitere Baumaßnahmen erschöpft war, wurde ein Teil der Dragonerkaserne zur Unterbringung von Kranken eingerichtet, nach der Eingemeindung von Käfertal und Sandhofen kamen noch zwei kleinere Krankenhäuser hinzu. Bereits nach der Umsiedelung des Lungenspitals von R 5 nach der Hochuferstraße 3 erfolgte eine Umbenennung von Städtisches Krankenhaus in Städtische Krankenanstalten.

Nach langjährigen Standortberatungen in verschiedenen Gremien konnte mit Zustimmung des Bürgerausschusses am 28. Jan. 1913 nach den Plänen des Stadtbaudirektors Richard Perrey mit den Bauarbeiten für einen Krankenhausneubau im Neckarpark begonnen werden. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg und seine Nachwirkungen (Probleme bei der Materialbeschaffung, Transportschwierigkeiten, Preissteigerungen) konnte der Neubau erst im Frühjahr 1922 fertiggestellt werden.
Im Oktober 1933 wurde das Lungenspital in der Hochuferstraße aufgelöst und dem ausgebauten Tuberkulose-Krankenhaus in Rohrbach bei Heidelberg (heutige Thorax-Klinik Heidelberg-Rohrbach) angegliedert. Die Städtischen Krankenanstalten behielten lediglich eine kleine Durchgangsstation.
Bereits während des Zweiten Weltkriegs mußten, aufgrund der akuten Kriegsgefahr einerseits, wegen starker Beschädigungen durch Luftangriffe andererseits, Teile der Krankenanstalten nach Wallstadt, Weinheim, Wiesloch, Sandtorf und in das Polizeikrankenhaus Bassermannstraße ausgegliedert werden. Eine Rückkehr an das Neckarufer konnte erst nach Beseitigung der Gebäudeschäden im Jahr 1949 erfolgen. Das frühere Städtische Mütter- und Säuglingsheim in der Grenadierstraße wurde im Februar 1954 als Kinderkrankenhaus in Betrieb genommen und der Kinderabteilung der Städtischen Krankenanstalten angegliedert. 1964 wurden die Städtischen Krankenanstalten zur II. Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg aufgewertet und somit als Klinikum in die medizinische Lehre und Forschung einbezogen. Neben einer Reihe von Neubauten auf dem Gelände der Krankenanstalten (Apotheke, Schwesternwohnhaus) wurde zum 1. Aug. 1965 die ebenfalls neu errichtete III. Medizinische Klinik in Mannheim-Waldhof-Ost eröffnet. Der Neubau des Laborgebäudes auf dem Klinikumgelände sowie die Einrichtung einer medizinisch-technischen Lehranstalt (beides 1970) waren nur zwei von vielen weiteren Ausbaustufen des Klinikums zu einem allumfassenden medizinischen Versorgungskomplex.
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

End of term of protection:12/31/2029
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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