Title: | Friedhofsamt |
Geschichte der Institution mit Archivbeständen: | Bis Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts war die Zahl der Mannheimer Friedhöfe auf insgesamt zehn angewachsen. Da sich die Verteilung der Verwaltung dieser Friedhöfe auf verschiedene Amtsstellen als ineffektiv erwiesen hatte, wurde 1932 eine zentrale Friedhofsverwaltung errichtet, der von nun an die planmäßige Führung aller Friedhofsangelegenheiten oblag. Dazu gehörten u.a. die Organisierung der Bestattungen im Hauptfriedhof und den Stadtteilfriedhöfen und damit auch die Verwaltung der Leichenhalle und des Krematoriums auf dem Hauptfriedhof, die Überführung der Urnen von Feuerbestatteten vom Krematorium zu den Vorortfriedhöfen, die Genehmigung von Grabmalen, die Betreuung der Ehrengräber sowie die Pflege und Gestaltung der Grünanlagen der Friedhöfe. Für das am 1. Okt. 1961 gegründete Bestattungsamt wurde nahe des Haupteingangs zum Hauptfriedhof ein Verwaltungsgebäude errichtet, das am 13. Mai 1966 bezogen werden konnte. 1963 wurde als weitere Aufgabe des Amts eine Bestattungsvorsorge installiert, die bis heute die Möglichkeit bietet, bereits zu Lebzeiten Vorsorge für den Sterbefall zu treffen. Anfang der siebziger Jahre fand die Umbenennung des Bestattungsamts in "Friedhofsamt" statt. Am 1. Juni 1986 erfolgte eine Trennung zwischen dem öffentlich-rechtlichen und dem privatwirtschaftlichen Aufgabenbereich des Friedhofsamts. Die privatwirtschaftlichen Tätigkeiten wurden von nun an unter der Bezeichnung "Bestattungsdienst der Stadt Mannheim" geführt. Dieser verrichtet im Auftrag der Angehörigen alle mit einem Sterbefall im Zusammenhang stehenden Aufgaben. Heute besteht der öffentlich-rechtliche Teil als Eigenbetrieb unter der Bezeichnung "Friedhöfe Mannheim". Am 14. Juli 1842 wurde der nördlich des Neckars gelegene Mannheimer Hauptfriedhof seiner Bestimmung übergeben. Damit einher ging die Verlegung der bisher in der Innenstadt gelegenen Friedhöfe in das neue Areal; eine Ausnahme bildete zunächst der jüdische Friedhof in F 7, dessen alter Grabbestand dort verblieb. 1938 mussten jedoch auf Druck der nationalsozialisitisch dominierten Stadtverwaltung dieser Friedhof ebenfalls verlegt werden. Neben dem Hauptfriedhof existierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts zudem Friedhöfe in den meisten Vororten Mannheims. Diese wurden auch nach der Eingemeindung beibehalten und immer wieder erweitert, so dass heute noch acht Vorortfriedhöfe - Feudenheim, Friedrichsfeld, Gartenstadt, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen, Seckenheim, Straßenheim, Wallstadt – existieren.
Waren ursprünglich ausschließlich Erdbestattungen vorgesehen, so brach sich im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts auch die Idee der Feuerbestattung ihre Bahn. 1899/1900 wurde das Krematorium auf dem Mannheimer Friedhof errichtet, am 20.2.1901 wurde die erste Einäscherung vorgenommen. |
Usage notes: | Die Grabbücher des Eigenbetriebs Friedhöfe Mannheim wurden 2011 vom Stadtarchiv Mannheim-ISG übernommen. Sie sind mit Ablauf der gesetzlichen Schutzfristen frei zugänglich. |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Art der Institution mit Archivbeständen: | Kommunale Archive |
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=372565 |
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