Kunsthalle, 1810-2010 (Bestand)

Archive plan context


Title:Kunsthalle
Geschichte der Institution mit Archivbeständen:Die städtischen Kunsthalle ist das älteste noch bestehende Museum der Stadt. Sie wurde im Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum 1907 konzipiert. Als erster Direktor konnte 1909 Fritz Wichert gewonnen weden, der die Kunsthalle aufbauen sollte. Hierbei formulierte er mit dem Motto "Kunst für alle" einen sozialen Bildungsauftrag und damit den Anspruch seiner Institution, alle sozialen Schichten anzusprechen. Unter einer Leitung und später der von Gustav Hartlaub konnte bis 1933 eine Sammlung mit Meisterwerken der deutschen und europäischen Moderne aufgebaut werden, die deutschlandweit einen hervorragenden Ruf genoss. Auch der frühe soziale Bildungsanspruch trägt bis heute in der Forschung zum enormen Renommee der Kunsthalle bei und lässt zahlreiche Archivanfragen entstehen.
Diese Sammlungstätigkeit sowie die programmatischen Ausstellungen der avantgardistischen Kunst wurden der Kunsthalle allerdings 1933 zum Verhängnis, als ihr Direktor Gustav Hartlaub von den Nationalsozialisten zunächst beurlaubt und im Zuge des „Gesetz zur Wie-derherstellung des Berufsbeamtentums“ entlassen wurde. Sein kommissarischer Nachfolger organisierte sogleich im April 1933 im Auftrag des neuen NS-Oberbürgermeisters eine Son-derausstellung mit dem hetzerischen Titel „Kulturbolschewistische Bilder“, die die Folie für die späteren Aktionen der NS-Führung gegen moderne Kunst lieferte. Daher gehörte die Kunsthalle Mannheim bei der Beschlagnahmeaktion 1937 sogenannter „entarteter Kunst“ zu den am meist betroffenen Museen in Deutschland, weshalb auch für diese Zeit eine besonders hohe Nachfrage der kunsthistorischen Forschung nach Archivalien festzustellen ist.
Nach 1945 war Walter Passarge, Direktor der Kunsthalle zwischen 1936 und 1958, bemüht, die Lücken der Sammlung, die die Beschlagnahmeaktion hinterlassen hatte, zu schließen, indem er verstärkt Werke der Klassischen Moderne ankaufte. Gerade die lange Amtszeit Walter Passarges in wechselvollen Zeiten ist für die Forschung von besonderem Interesse. Ihm folgten Heinz Fuchs (bis 1983), Manfred Fath (1983-2002), Rolf Lauter (2002-2007), Inge Herold (2008) und schließlich die amtierende Direktorin Ulrike Lorenz (seit 2009). Die jüngste Entscheidung der Stadt Mannheim, nach der Sanierung des historischen Altbaus von 1907 einen Neubau für die Kunsthalle zu erstellen, dokumentiert den herausragenden Stellenwert des Museums für Stadt und Region.

Der Bestand wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder für wichtige Forschungsprojekte und Veröffentlichungen herangezogen (vgl. unten) und ist gerade wegen seiner relativ dichten Überlieferung zur NS-Zeit von herausragendem Wert für die Kunstge-schichte.

Der Bestand besteht aus drei Zugängen (31/1969, 32/1995 und 2/2012) hat einen Umfang von ca. 70 lfd. m. und eine Laufzeit von (1844) 1909 bis 1983, dem Ende der Amtszeit von Heinz Fuchs.
Bundesland:Baden-Württemberg
Art der Institution mit Archivbeständen:Kommunale Archive
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL: https://scope.mannheim.de/detail.aspx?ID=398877
 

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